Corona-Krise in Frankfurt : Zapfenstreich für Bars und Kneipen
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Frankfurt Sachsenhausen: Die Partymeile der Mainmetropole macht vorerst dicht. Bild: Michael Braunschädel
Viele Lokalbesitzer blicken in eine ungewisse Zukunft: Zum Beginn der Hochsaison müssen sie auf unbestimmte Zeit schließen. Manch ein Frankfurter Gastronom versucht vorher noch ein bisschen Geld in die Kassen zu spülen.
Die „Normalekneipe“ im Gallusviertel, sowie viele andere, war am Dienstagabend vorerst zum letzten Mal geöffnet. Denn am Montag hatte die Bundesregierung die Schließung von Bars und Kneipen angekündigt. Für die Lokale bedeutet der auf unbestimmt Zeit eingestellte Betrieb eine Existenzkrise. Viele wissen nicht, wie lange sie ohne die Einnahmen durch Pils, Helles oder Radler ihre Mitarbeiter, die Miete und nicht zuletzt sich selbst bezahlen können.
„Maximal zwei Wochen“ könne Lisa Friedrich die laufenden Kosten ihrer „Binidng-Schirn“ Kneipe am Römer noch bezahlen, „danach weiß ich nicht weiter“. Denn ausgerechnet jetzt, zum Beginn der Hochsaison des Geschäfts, muss sie schließen.
Auch ihre Mitarbeiter fürchten um ihre Existenz. Diese leben nämlich vor allem vom Trinkgeld, das nun ausfällt. Georgios Giagkos von der „Normalekneipe“ sorgt sich darum, die Miete für das Lokal bald nicht mehr bezahlen zu können. Um „einfach ein bisschen Geld reinzuholen“, erzählt er an diesem letzten geöffneten Abend, wird es ab heute vor der Kneipe einen „Bier to go“-Stand geben. Die rund 200 Stammkunden, die Giagkos zählt, können ihr Bier dann, entgegen der Warnung auf „Corona-Partys“ zu verzichten, auf der Straße trinken.