Wölfe breiten sich in Deutschland sprunghaft aus
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Wanderlustig: ein Wolf in der Lausitz Bild: epd
Genetische Untersuchungen der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft zeigen, wie rasch der Wolf in Deutschland neue Territorien erobert hat. Einige Erkenntnisse der Forscher dürften Ängstliche beruhigen.
In Deutschland haben sich Wölfe seit der Jahrtausendwende auf die gleiche Weise ausgebreitet wie in menschenleeren Regionen Skandinaviens und Nordamerikas. Dies zeigt eine Studie, an der Forscher der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft beteiligt waren. Um zu rekonstruieren, wie die Wölfe neue Lebensräume eroberten, wurden gut 1300 genetische Proben analysiert.
Von der Lausitz ausgehend, haben sich die Tiere nach zuerst langsamer lokaler Vermehrung sprunghaft über weite Distanzen ausgebreitet und so innerhalb weniger Jahre neue Gebiete wie die Lüneburger Heide erobert – trotz der dichten Besiedlung in Deutschland. Die genetische Vielfalt in den neuen Wolfspopulationen war zunächst gering. Dennoch kam es nur sehr selten zu Inzucht oder zu Paarungen mit Haushunden: Die Forscher fanden lediglich Hinweise auf einen einzigen Hybriden. Nach ihrer Ansicht könnten Wölfe weite Teile Deutschlands besiedeln. Trotzdem würden sie immer seltene Wildtiere bleiben, meint Anne Jarausch, Hauptautorin der Studie.
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