Wie sich der Rettungsdienst selbst rettet
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Einsatzbereit: Mit seinem Notfallrucksack ist Abdessamad Hamiani täglich als Rettungssanitäter unterwegs. Bild: Tom Wesse
Das Projekt „Lebensretter integriert“ des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt Geflüchtete auf ihrem beruflichen Weg in den Rettungsdienst. Dass sie gleich mehrere Sprachen sprechen, ist dabei ein Vorteil.
Die letzten fünf Male, die Abdessamad Hamiani mit seinem Handballen auf den Brustkorb der Puppe drückt, zählt er laut mit. Die Anstrengung ist ihm anzuhören, es ist der sechste Durchgang. Nach der dreißigsten Kompression legt sein Kollege Gernot Baur dem Plastik-Patienten ein Beatmungsgerät an und verschafft Hamiani damit eine kurze Verschnaufpause. Gerade will Hamiani wieder bei null beginnen, da stoppt ihn Baur – das Publikum hat genug gesehen. Rund 15 Beobachter stehen hinter den beiden Rettungssanitätern und der Reanimationspuppe, die auch mit der besten Wiederbelebung nicht lebendig wird. Es ist Tag der offenen Tür im Sprach- und Bildungszentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Gemeinsam mit seinem Kollegen stellt Hamiani als ehemaliger Teilnehmer heute das Projekt „Lebensretter integriert“ vor, das Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg in den Rettungsdienst unterstützt.
Doch obwohl das Programm an diesem Tag auf viel Interesse stößt, reicht es nicht, um den ursprünglich für November angesetzten Einsteigerkurs zu füllen. Der Start des ersten Moduls verschiebt sich noch einmal auf den 20. Februar 2023. „Wir sind jetzt gerade dabei, noch einmal alle Unterkünfte für Geflüchtete, Multiplikatoren-Stellen und Netzwerke zu kontaktieren“, sagt Kajetan Tadrowski, Leiter des Projekts und des DRK-Sprach- und Bildungszentrums.
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