Aushilfe: Um die Knappheit an schmerzstillenden Mitteln für Kleinkinder zu lindern, können Apotheker Fiebersäfte auch selbst herstellen. Bild: dpa
Fast kein Fiebersaft für Kinder erhältlich
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Bei schmerzstillenden Mitteln für Kleinkinder gibt es derzeit einen großen Mangel. Um irgendwie helfen zu können, produziert ein Apotheker aus Erzhausen bei Darmstadt nun Fiebersäfte in größerer Stückzahl selbst.
„Wenn Kinder Schmerzen haben, tut es Eltern doppelt so weh“, beschreibt Nojan Nejatian die Gefühle, mit denen er in seiner Apotheke manchmal umgehen muss. Mütter und Väter, die für ihre kranken Kleinkinder einen Fiebersaft kaufen wollen, werden derzeit fast überall enttäuscht. Der Markt ist leer gefegt, der Nachschub stockt. „Da müssen wir uns manchmal schon was anhören“, sagt der Pharmazeut, der in Erzhausen bei Darmstadt die Heegbach Apotheke betreibt.
Doch weder Apotheker noch Großhändler seien schuld am gegenwärtigen Mangel von ibuprofen- und paracetamolhaltigen Säften für Kinder. Der Kostendruck, die Abhängigkeit von der Produktion in Fernost und die Konzentration auf wenige Wirkstoffhersteller tragen nach Ansicht von Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer in Hessen, ganz wesentlich dazu bei. „Wenn die Wirkstoffe nur noch von zwei oder drei Firmen hergestellt werden und einer fällt davon aus, spürt man das weltweit“, sagt Funke. Die Paracetamolproduktion etwa sei im Juni von einem Hersteller gedrosselt worden, weiß Nejatian.
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