So fühlt es sich an, als Jude in Frankfurt zu leben
- -Aktualisiert am
Heimatlos: Georg Chernyak, hier in der Westend-Synagoge, fühlt sich auch nach 30 Jahren in Deutschland noch nicht ganz zu Hause. Bild: Wolfgang Eilmes
Wenn Georg Chernyak seine Basketballspieler trainiert, geht es um den Sport – nicht um Religion. Dennoch ist Antisemitismus ein Dauerthema für ihn. Das gilt auf dem Sportplatz, aber auch abseits davon.
Georg Chernyak geht auf ein von hohen Linden umgebenes Gebäude im Frankfurter Westend zu. Vorbei an den Polizisten, die das Gebäude bewachen, geht er zum Eingang. Rein in die Schleuse. Der Wachmann kennt ihn, öffnet die Tür. Raus aus der Schleuse. Stets im Visier von Videokameras läuft er am zweiten Wachmann vorbei. Es handelt sich hier weder um ein Gefängnis noch um ein Regierungsgebäude. Georg Chernyak ist kein Verbrecher und kein Politiker. Er ist Basketballtrainer beim jüdischen Sportverein TuS Makkabi – und er ist auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt.
Chernyak ist dort eines von rund 7000 Mitgliedern. Der Einundvierzigjährige weiß, dass die strengen Sicherheitsvorkehrungen ihren Grund haben. Die Zahl antisemitischer Straftaten hat 2018 bundesweit um knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. 1800 Fälle wurden registriert. Das hat die Statistik des Bundeskriminalamtes zum Thema „Politisch motivierte Kriminalität“ ergeben. In Hessen waren es 50 Fälle, neun weniger als im Vorjahr.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 500 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Jederzeit kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo