Dankbarkeit, Demut und Enttäuschung
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Uwe Becker wird als Antisemitismusbeauftrager der hessischen Landesregierung auch in Zukunft gut beschäftigt sein. Bild: Wonge Bergmann
Die Stadtverordneten wollen am Donnerstag vier langjährige Dezernenten abberufen. Die Betroffenen schwanken zwischen Gelassenheit und Angriffslust. Finanzielle Sorgen müssen sie sich nicht machen.
Als Uwe Becker (CDU) am Dienstag seinen Brief an die „sehr geehrten Stadtverordneten“ verschicken ließ, in dem er sich bei den Kollegen bedankte und die neue Koalition kritisierte, hielt er sich in Israel auf. Dort überbrachte er im Namen der Stadt Frankfurt Tel Avivs Oberbürgermeister Ron Huldai Fördermittel für Holocaust-Überlebende. Die Aufgabe passte zu seiner ehrenamtlichen Aufgabe: Der Bürgermeister und Stadtkämmerer ist auch Antisemitismusbeauftragter der Hessischen Landesregierung. Für politische Termine ist also weiter gesorgt, auch in Zukunft – denn wenigstens dieses Amt bleibt dem 51 Jahre alten Politiker, der seit 15 Jahren Dezernent und damit hauptamtliches Mitglied im Magistrat ist, erhalten.
Erst war er für Soziales zuständig, dann lange für Finanzen und Kirchen. Doch mit der hauptberuflichen Stadtpolitik ist bald Schluss. „Ein Gefühlscocktail“, sagt er, ihn umtreibe eine „Mischung aus Dankbarkeit und Demut“. An diesem Donnerstag steht seine erste Abberufung an, wie es laut Hessischer Gemeindeordnung (HGO) heißt.
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