Müllstaubsauger für Frankfurt : Der Reinigungsspezialist für Ritzen
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Alleskönner: Der neue Müllsauger in Alt-Sachsenhausen. Bild: Wolfgang Eilmes
Im Rahmen der Sauberkeitskampagne „cleanffm“ setzt die Frankfurter Entsorgungsgesellschaft einen Stadtmüllsauger ein. Das vielseitige Gerät soll vor allem die zahlreichen Zigarettenkippen einsammeln. In der Anwendung überzeugt es mit einigen Vorteilen.
Wenn Zigarettenkippen auf Kopfsteinpflaster treffen, dann wird es schwierig für die städtischen Reinigungskräfte. In den Ritzen zwischen den Pflastersteinen, gleichgültig ob Straße oder Gehweg, setzen sich die Stummel besonders gerne fest. Für die Mitarbeiter der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) ist es ein mühseliges Unterfangen, die Kippen und andere Abfälle wie Glasscherben und Plastikreste aus den Fugen zu kratzen. Anlass für die FES, zusätzlich zu ihren Kehrmaschinen einen elektronischen Müllsauger anzuschaffen, der in genau diesen Engstellen aufräumen soll.
Sogar Fäkalien, Dosen und Laub könne der neue Stadtsauger aufnehmen, teilte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) mit. Seine Vielseitigkeit hat dem Gerät den Spitznamen „Vielfraß“ eingebracht. Er funktioniert praktisch wie ein herkömmlicher Staubsauger: Über einen Schlauch wird der Abfall aufgesogen und in einen Mülleimer geleitet. Dort können sich bis zu 240 Liter Müll sammeln, ehe die Tonne geleert werden muss. Die ganze Apparatur steht auf drei Rädern, die Straßenreiniger ziehen den nahezu geräuschlos arbeitenden Sauger hinter sich her.
Giftige Bedrohung für Tiere
Die Anschaffung des Stadtmüllsaugers ist Teil der städtischen Sauberkeitskampagne „cleanffm“, die FES und Stadt gemeinsam finanzieren. Er kostet 20.000 Euro. Heilig hofft, durch seinen Einsatz das Stadtbild von herumliegenden Zigarettenstummeln zu befreien. Nur jede fünfte Kippe lande im Mülleimer, der Rest in Grünanlagen und auf Straßen. Mit der Zeit setzen die Stummel giftige Inhaltsstoffe wie Nikotin, Blei und Arsen frei. Für Vögel und Fische sei das eine Bedrohung, so die Umweltdezernentin.
Dem belgischen Hersteller Glutton zufolge wird der Stadtmüllsauger schon in 60 Ländern und 5000 Städten eingesetzt. In Frankfurt soll das Gerät etwa im Kneipenviertel in Alt-Sachsenhausen, auf der Zeil und auf den Wegen am Mainufer für Ordnung sorgen. Im Bahnhofsviertel werde aktuell nach einem geeigneten Platz zum Unterstellen gesucht, sagte Heilig. „Wir hoffen, in diesem Jahr noch ein zweites Modell in Betrieb nehmen zu können.“ Denn an achtlos weggeworfenem Müll fehlt es in Frankfurt nicht: Im vergangenen Jahr hatte die FES 9600 Tonnen Abfälle aufgesammelt. Das entspricht einer Menge von fast 39 Kilogramm je Quadratmeter.