Armut nicht mit einem Achselzucken quittieren
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Viele Kameras: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) trifft in Mainz den Obdachlosenarzt Gerhard Trabert. Bild: dpa
Gerhard Trabert wollte mit seiner Kandidatur als Bundespräsident auf die Lage der Obdachlosen aufmerksam machen. Den Gewinner der Wahl, Frank-Walter Steinmeier, konnte er - mit vielen Kameras im Gefolge - für sein Anliegen gewinnen.
Der Bundespräsident hat Wort gehalten. Wie im März versprochen, ist Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag nach Mainz gekommen, um mit Menschen zu sprechen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen „aus der Gesellschaft herausgefallen sind“. Und man dürfe es auch nicht mit einem Achselzucken quittieren, wenn in einem wohlhabenden Land wie Deutschland Menschen auf der Straße lebten, stellte das Staatsoberhaupt nach einem bald zweistündigen Besuch der „Medizinischen Ambulanz ohne Grenzen“ fest.
Ebendort und mit einem eigens angeschafften Obdachlosenbus werden im Auftrag und auf Kosten des seit 25 Jahren bestehenden Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland Patienten versorgt, die ohne Krankenversicherung sind – oder sich in wie auch immer gearteten anderen Notsituationen befinden. Es gehe um die „Ärmsten, Schwächsten und Verletzlichsten, die durch den Rost fallen“, fasste Steinmeier seine Eindrücke zusammen, nachdem er sich mehrere Lebensgeschichten mit vielen Höhen und Tiefen angehört und auch selbst Fragen gestellt hatte. Man müsse erkennen, dass so etwas passiere, obwohl Deutschland eigentlich ein leistungsfähiges Gesundheitssystem habe.
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