Abheben mit 140 Knoten
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Simulierte Wirklichkeit: Auch das Cockpit auf der Erde fordert viel Konzentration, damit der A 320 es in den virtuellen Himmel schafft. Bild: Ilkay Karakurt
Als Passagier in einen A320 steigen, das ist eine Sache – eine Maschine selbst steuern, etwas ganz anderes. Auch wenn das nur im Flugsimulator möglich ist.
Das graue Band erstreckt sich bis zum Horizont. 25 steht in großen weißen Ziffern auf der Startbahn, die uns gleich vom Frankfurter Flughafen aus in den Himmel führen soll. Im Cockpit des Airbus A320 glimmt, flimmert und blinkt ein Meer von Lichtern, flutet über die breite Konsole zwischen den beiden Pilotensitzen. Überall Rädchen, Schalter, schimmernde Displays. Bloß nichts anfassen. Den Knopf wiederfinden, den man versehentlich gedrückt hat? Kann man vergessen, wenn man kein Pilot ist. Da ist es schon beruhigend, dass auf dem linken Sitz im Cockpit jemand Platz genommen hat, der das Handwerk beherrscht: Jochen Behringer fliegt für Lufthansa Cargo als Kapitän eine Boeing 777. Aber den A320 kann er auch.
Behringers Hände wandern über die Armaturen, er macht das Flugzeug startklar. Im rechten Cockpitfenster sind die Flughafengebäude zu sehen, in einiger Entfernung wimmeln Autos über das Vorfeld unter dem hellgrauen Winterhimmel. Behringer stellt noch die Parameter auf den Drehstellern der Flight Control Unit – auch Autopilot genannt – ein: Geschwindigkeit, Kurs, Flughöhe, Steiggeschwindigkeit. Das leise Knarzen der gerasterten Köpfe signalisiert: Jetzt kann es losgehen. Denn starten wird nicht Behringer die Maschine, sondern der Mann auf dem Sitz rechts neben ihm: also ich, sein Ko-Pilot für diesen Flug.
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