Erst der Sprachschock, dann ein Stipendium
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Fünf Studenten, ein Absolvent: Sakineh Safari, Aya Khabaza, Mahmoud Alhag Ali, Samuel Fikreselasie, Mohammad Nabeel Alhamad und Amin Al Hassan (von links) Bild: Marcus Kaufhold
Seit fast fünf Jahren bietet die Universität Frankfurt ein Programm für studierwillige Flüchtlinge an. Anfangs waren die Erwartungen zu hoch. Nun gibt es erste Erfolge.
Im Abstand von genau vier Jahren hat Samuel Fikreselasie zwei große Ziele erreicht. Das erste war, nach Deutschland zu kommen: Im Dezember 2015 reiste der Äthiopier ein. Den zweiten Wunsch – in Deutschland ein Studium abzuschließen – hat er sich im Dezember 2019 erfüllt. An der Uni Frankfurt erhielt er den Mastergrad im Fach „Anglophone Literature, Culture and Media“. Nicht planbar war der dritte Erfolg, den er sich zugute halten kann. Er ist, soweit bekannt, der erste Flüchtling, der das „Academic Welcome Program“ der Goethe-Uni durchlaufen und danach ein Uni-Examen abgelegt hat.

Blattmacher in der Rhein-Main-Zeitung.
In seiner Heimat hatte Fikreselasie einen Bachelor erworben, vor der Flucht arbeitete er als Lehrer und Journalist. Der Studiengang, den er in Frankfurt belegt hat, ist englischsprachig. Trotzdem musste er ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen, bevor er sich einschreiben durfte. „Bis zur Stufe B1 habe ich allein zuhause gelernt“, sagt Fikreselasie – dann half ihm das „ Welcome Program“ weiter. Wer auf B1-Niveau spricht, kann sich einfach, aber zusammenhängend über vertraute Themen äußern. Im Frankfurter Flüchtlingsprogramm können die Teilnehmer Kurse bis zur Stufe C1 besuchen: Dies ist das Niveau, das für den Besuch regulärer deutschsprachiger Studiengänge nötig ist. Fikreselasie ist froh, dass er die Sprache ordentlich beherrscht, auch wenn die Vorlesungen in seinem Fach auf englisch gehalten wurden: „Deutsch ist wichtig, um mit den Kommilitonen zu kommunizieren.“
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