Der Serienstar von Eintracht Frankfurt
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Nicht nur von Kopf bis Fuß auf die Liebe zur Eintracht eingestellt: Mario Hunscha vor seinem Zuhause. Bild: Ilkay Karakurt
691 Spiele der Frankfurter Eintracht hat Mario Hunscha in Serie im Stadion gesehen, bis ihm Corona einen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt ist er wieder dabei. Selbstredend auch am Mittwoch in Sevilla.
Sie mussten sich damals nicht verabreden, sie haben sich getroffen. Mitunter mit mehr als 50 Leuten. Wie immer an Heimspieltagen. Treffpunkt war eine Kneipe an der Brückenstraße in Frankfurt-Sachsenhausen. Der Wirt wurde von allen nur „Auge“ gerufen – weil er ein Glasauge hatte. „Ja, ja, die wilden Siebziger“, streut Mario Hunscha manchmal ein, wenn er ins Erzählen kommt. Und er kann viel erzählen, von einem Leben mit der und manchmal auch für die Frankfurter Eintracht.
Hunscha serviert in seinem Garten am Sachsenhäuser Berg Sprudelwasser in Gläsern mit Eintracht-Emblem. Der Kirschbaum verspricht reiche Ernte. Emotionale Erntezeit ist 2022 auch für lebenslange Eintracht-Anhänger wie ihn. Finale der Europa League am Mittwoch in Sevilla gegen die Glasgow Rangers. „Wenn wir das gewinnen“, sagt Hunscha, „wäre es zu schön, um wahr zu sein.“ Der Vierundsechzigjährige ist ein kräftiger Mann, dem man ansieht, dass er ein Leben lang hart gearbeitet hat, sich aber nicht hat unterkriegen lassen. Sein Verein hat ihm viel Mühsal bereitet, schwere Niederlagen zugefügt, enorm viele Auto-, Zug-, Schiffs- und Flugkilometer abverlangt, das schon. Aber weit mehr noch große Siege geschenkt, prägende Erlebnisse bereitet, Freundschaften zementiert, Zusammenhalt und ja, Wärme gespendet. „Das hat sich jetzt mehr als 50 Jahre lang gelohnt. Ich mache bis zum Schluss weiter, ich kann auch gar nicht mehr anders“, sagt Hunscha.
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