„Billiger wird die Harley definitiv nicht“
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Produktion außerhalb der USA? Harley-Davidson ist von den Strafzöllen doppelt betroffen. Bild: dpa
Von den Strafzöllen Europas auf amerikanische Produkte sind auch hessische Händler betroffen. Manche befürchten höhere Preise, andere freuen sich über steigende Umsätze.
Thomas Trapp möchte nicht wie ein Kriegsgewinner daherkommen. Tatsächlich aber hat durch die Kraftmeierei zwischen dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump und der Europäischen Union, die sich seit Monaten gegenseitig mit der Verhängung von Strafzöllen gedroht haben, sein Geschäft in den höheren Gang geschaltet. „Es wird spürbar mehr gekauft“, sagt der Mitinhaber der „Harley-Factory“. Die Firma betreibt Motorrad-Geschäfte in Frankfurt, Wiesbaden, Wetzlar und Hannover und ist damit der größte Händler für die amerikanische Kult-Marke in der Rhein-Main-Region. Um drei bis fünf Motorräder pro Woche sei sein Absatz gestiegen, so Trapp. Freuen will er sich dennoch nicht. Der Aufschwung, denkt er, ist kurzfristiger Natur.
Die Vereinigten Staaten verhängten vor sechs Wochen Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa. Seit Freitag greifen die Gegenmaßnahmen der Europäischen Union: 25 Prozent Zoll sind jetzt unter anderem auf Whisky, Jeans, Reis, Mais und Motorräder aus den Vereinigten Staaten fällig – Produkte, die vor allem in jenen Bundesstaaten produziert werden, die mehrheitlich Trump gewählt haben. Diese Waren dürften in nächster Zeit teurer werden. „Für Verbraucher bedeutet das höhere Preise, für den Handel spürbare Umsatzeinbußen“, prognostiziert Matthias Händle, Präsident der Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels.
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