https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/diese-schadsoftware-hat-das-it-system-der-uni-giessen-befallen-16543809.html

Mutmaßlicher Cyber-Angriff : Offline-Uni Gießen: „langwieriger, komplexer Prozess“

  • Aktualisiert am

Hackerangriff auf die Universität Gießen? Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat Details zur Schadsoftware bekannt gegeben. Bild: dpa

Ein mutmaßlicher Cyber-Angriff hat zum Ausfall des IT-Systems der Universität Gießen geführt. Nun ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und veröffentlicht neue Details zur Schadsoftware.

          1 Min.

          Während die Uni Gießen weiterhin daran arbeitet, ihr IT-System virenfrei zu bekommen, dauern die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Cyber-Angriff an. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt teilte mit, dass bei dem Sicherheitsvorfall an der mittelhessischen Hochschule eine Schadsoftware namens „Ryuk“ zum Einsatz gekommen sei. Weitere Details könnten wegen der laufenden Ermittlungen nicht mitgeteilt werden.

          Vor fast zwei Wochen hatte die Uni wegen des Viren-Alarms ihre Server herunterfahren müssen und ist seitdem im Offline-Modus. Die Studenten und Mitarbeiter der Uni behelfen sich mit analogen Mitteln wie Ausleihzetteln für die Bibliothek. Nach Worten von Uni-Präsident Joybrato Mukherjee packen alle mit an, um den Lehr- und Forschungsbetrieb aufrecht zu erhalten. Es werde Wochen dauern, bis die Hochschule wieder digitale Basisdienste haben werde und Monate, bis das IT-Netz vollständig laufe. „Wir werden uns interimistisch behelfen müssen, wir müssen improvisieren.“

          Oberste Priorität hat für die Uni demnach, das IT-System auf Viren zu überprüfen. Erst wenn man sicher sei, dass sich keine Risiken mehr im System versteckten, könne man wieder online gehen. Das sei ein „Riesenaufwand“ und ein „langwieriger, komplexer Prozess“.

          Auch die Stadt Frankfurt hat es mit einer Schadsoftware zu tun bekommen. Die IT-Technik sei aus Sicherheitsgründen am Mittwoch heruntergefahren worden, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Hintergrund sei eine E-Mail mit Schadsoftware, die an einen Mitarbeiter geschickt worden sei. Das System solle wieder hochgefahren werden.

          Weitere Themen

          Letzte Atempause für Josef

          Heute in Rhein-Main : Letzte Atempause für Josef

          Frankfurts neuer Oberbürgermeister Josef sagt, die Zeit des Handelns sei gekommen. Trotz Streiks ist das Chaos auf den Straßen ausgeblieben. Und außerdem wird Hessens Luft immer besser. Die F.A.Z.-Hauptwache blickt auf die Themen des Tages.

          Topmeldungen

          Mitglieder von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG während einer Demonstration in Leipzig.

          Lohnkonflikte : Verdi sucht Lösung, die EVG eher nicht

          Weil zwei Gewerkschaften auf einmal streiken, standen am Montag sowohl Nah- als auch Fernverkehr still. Bis Mittwoch könnte zumindest ein teilweiser Kompromiss gefunden werden.
          Israels Premierminister Benjamin Netanyahu nimmt an einer Abstimmung im israelischen Parlament teil.

          Nach heftigem Protest : Netanjahu setzt Justizreform vorerst aus

          Israels Ministerpräsident Netanjahu begründete die Aussetzung der Justizreform damit, dass er einen „Bürgerkrieg“ vermeiden wolle. Das Gesetzesvorhaben wird nun frühestens Ende April im Parlament zur Abstimmung vorgelegt.
          Migranten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara demonstrieren vor dem Sitz der Internationalen Organisation für Migration in Tunis.

          Migration nach Europa : Die Angst, dass Tunesien kollabiert

          Die Wirtschaftskrise in Tunesien verschärft sich. Aber Präsident Saïed unterschreibt einen Kreditvertrag mit dem Internationalen Währungsfonds nicht. Immer mehr Menschen verlassen das Land. In Europa wächst die Sorge.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.