Bürgerhospital in Frankfurt : Wannen zum Entspannen
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Hell und ruhig: Sieben Kreißsäle sind im Teilneubau des Bürgerhospitals untergebracht. Bild: Wolfgang Eilmes
Das Bürgerhospital bezieht im März seinen Teilneubau. Frankfurts größte Geburtsklinik bekommt darin sieben neue Kreißsäle. Die Bauarbeiten im Bürgerhospital sind damit aber nicht beendet.
Rund um das Bürgerhospital haben sich am Freitag auf der Nibelungenallee und der Richard-Wagner-Straße Betonmischer gestaut. Sie brachten ihre Fracht nicht zu dem Hospital, sondern zum gegenüberliegenden Gelände, auf dem nach dem Abriss des Marienkrankenhauses die Grundplatte für das Wohnprojekt „Marie“ gegossen wird. Der Teilneubau des Bürgerhospitals, der auf der Ecke errichtet wurde, ist dagegen so gut wie fertig. Am Samstag konnten sich Anwohner und Interessierte von 13 bis 17 Uhr in den neuen Räumen umsehen, bevor das Gebäude vom 8. März an sukzessive bezogen wird.
Wie Geschäftsführer Marcus Amberger am Freitag bei einem Rundgang sagte, konnte sowohl der Zeit- als auch der Kostenplan für den Teilneubau eingehalten werden. Das sechsstöckige Eckgebäude, das an das Bettenhochhaus angeschlossen wurde, hat 50 Millionen Euro gekostet, von denen das Land 20 Millionen übernommen hat. Mit dem Bau hat das Bürgerhospital den lange ersehnten, neuen Operationstrakt erhalten. Ursprünglich hatten Bürgerhospital und Marienkrankenhaus 2009 einen Kooperationsvertrag geschlossen, um einen gemeinsamen Operationstrakt an der Richard-Wagner-Straße zu bauen. Davon war das Marienkrankenhaus dann aber 2012 abgerückt.
Sieben neue Kreißsäle
Im ersten Stock des Neubaus stehen den Ärzten sechs Operationssäle zur Verfügung; bisher gab es nur fünf. Nun kann die Zahl der Eingriffe von 6500 auf bis zu 8000 im Jahr erhöht werden. Im Stockwerk darüber liegen die Umkleiden und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter sowie die Technik der Operationssäle. Im dritten Stock erhält die Geburtsklinik sieben neue Kreißsäle, davon einen mit Gebärwanne für Wassergeburten und zwei mit Entspannungwannen, sowie einen Operationssaal für Kaiserschnitte.
Die Neonatologie zieht in den vierten Stock und erweitert ihre Kapazität an Intensivbetten für Frühchen von elf auf 15. Zusätzlich wird es dort drei Intensivbetten für ältere Kinder geben. Risikoschwangere sollen im Stockwerk darüber untergebracht werden, wo die Frauenklinik eine Pflegestation mit 30 Betten eröffnet, die mit der bestehenden im Hochhaus verbunden ist. Im obersten Stockwerk wird das Operationsbesteck gereinigt.
Die Bauarbeiten im Bürgerhospital sind damit nicht beendet. Nach dem Bezug des Neubaus werden dadurch freigewordene Räume für eine andere Nutzung hergerichtet. So sollen die alten Operationsräume künftig von der Augenklinik genutzt werden. Und wenn diese Arbeiten beendet sind, geht es auf der gegenüberliegenden Seite der Richard-Wagner-Straße weiter. Dort soll ein Neubau an die frühere Palliativstation des Marienkrankenhauses angeschlossen werden, in den das Clementine Kinderhospital, mit dem das Bürgerhospital vor zehn Jahren fusioniert ist, einziehen wird. Von dem Baulärm werden Ärzte und Patienten allerdings ebenso wenig mitbekommen wie vom Straßenlärm: Zur Straße hin gibt es achtfach verglaste, bodentiefe Lärmschutzfenster.