Mach mich doch nicht an!
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„Catcalling“: Sexistische Sprüche, die manchen Frauen auf der Straße zugerufen werden Bild: F.A.S.
Rufe, Pfiffe, dumme Sprüche: „Catcalling“, die verbale Belästigung auf offener Straße, ist für viele junge Frauen Teil ihres Alltags. Jetzt wehren sie sich.
Zwei Frauen stehen vor dem Mainzer Hauptbahnhof mit Kreide in der Hand und fragen sich, wie sie das Wort „Arsch“ am besten zensieren sollen. Um sie herum hat sich eine Gruppe Männer versammelt. Ein paar machen Fotos. Hannah Fiehn und Isabelle Knörzer entscheiden sich dafür, das „r“ mit einem Sternchen zu ersetzen. Nach zehn Minuten ist das zwei Meter große Werk fertig, das sie mit der Kreide auf den Asphalt geschrieben haben: „Ich will eure drei geilen Ä*sche bei mir ihm Bett sehen ...“ Über den Spruch zeichnen sie einen Katzenkopf, groß darüber steht #stopptbelästigung.
Fiehn und Knörzer wollen auf ein Problem aufmerksam machen, das viele Frauen kennen: sexuelle Belästigung auf der Straße. Einer repräsentativen Studie des Bundesfamilienministeriums zufolge, die unlängst veröffentlicht wurde, haben 46 Prozent aller Frauen schon sexistische Übergriffe auf öffentlichen Plätzen erlebt, am häufigsten verbale von ihnen unbekannten Männern. Zu solchen Übergriffen gehört das sogenannte Catcalling, bei dem jemandem anzügliche und unangemessene Sprüche hinterhergerufen werden. Geräusche wie Pfeifen oder anzügliche Gesten werden ebenfalls zum „Catcalling“ gezählt.
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