„Mangel an Blutkonserven kritisch bis bedrohlich“
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Rares Gut: Blutkonserven beim DRK-Blutspendedienst in Frankfurt Bild: Wolfgang Eilmes
Kliniken schlagen Alarm: Menschen spenden weniger Blut, als aktuell benötigt. Nicht jede Ursache ist bekannt. Ein Grund wird jedoch von vielen genannt.
Die Lösung wäre ein Verfahren, mit dem sich menschliches Blut und insbesondere die Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen künstlich ersetzen ließen. Seit Langem wird in der Medizin daran gearbeitet, immer wieder hat es vielversprechende Ansätze gegeben – doch bisher ist ein Durchbruch ausgeblieben. Und so sind Krankenhäuser und Medikamentenhersteller weiterhin auf Blutspenden angewiesen, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Doch das ist momentan äußerst schwierig. Denn weil viele Klinken noch immer wegen der Pandemie verschobene Operationen nachholen, ist der Bedarf an Blutkonserven in den vergangenen Monaten enorm gestiegen. Gleichzeitig aber ist die Bereitschaft, Blut zu spenden, spürbar gesunken.
Ein Sprecher des Blutspendedienstes Hessen/Baden-Württemberg warnt: „Die Situation ist kritisch bis bedrohlich.“ Die Gründe für die Zurückhaltung der Spender gibt den Verantwortlichen Rätsel auf. Das gute Wetter könnte Einfluss auf die Freizeitgestaltung der Menschen haben, mutmaßt der Sprecher, der ähnliche Trends schon öfter im Frühsommer beobachtet hat. Diese hätten in der Vergangenheit aber immer nur für einen Einbruch von wenigen Tagen, nicht aber von mehreren Wochen gesorgt. „Wir hatten nicht nur einen Winter, sondern zwei Jahre voller Restriktionen, in denen wir nichts tun konnten. Die Leute wollen alles nachholen.“ Und so hoffen die Blutspendedienste, dass nach einer Phase des Austobens auch wieder eine Rückkehr zu alten Gewohnheiten kommt – und damit zur Bereitschaft, Blut zu spenden.
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