Bistum Limburg : Stadtdekan in Wiesbaden hofft auf Bischof
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Schon etwas länger ohne Bischof: das Bischofshaus in Limburg. Der neue Wiesbadener Stadtdekan hofft nun auf die baldige Ernennung eines Bischofs. Bild: Helmut Fricke
Der neue Stadtdekan in der Landeshauptstadt sieht das Bistum Limburg nach dem Finanzskandal schon einige Schritte weiter. Nun stehen dem Bistum Gespräche in Rom bevor.
Nach dem Sturz des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst hofft der künftige Stadtdekan von Wiesbaden, Klaus Nebel, auf die baldige Ernennung eines neuen Bischofs. „Ich empfinde, dass wir jetzt im Bistum einen großen Schritt weiter sind“, sagte Nebel am Donnerstag in Wiesbaden. Der 40-Jährige war bislang Pfarrer in Bad Camberg, er soll am 13. September mit einem Gottesdienst als Stadtdekan eingeführt werden.
Auch Nebels Versetzung ist noch eine Auswirkung der Querelen um Tebartz-van Elst. Der frühere Wiesbadener Stadtdekan Wolfgang Rösch war im Oktober 2013 überraschend in die Übergangsleitung des Bistums berufen worden. Tebartz-van Elst hatte im März 2014 endgültig seinen Posten in Limburg verloren. Wegen des Streits um ihn und die Kostenexplosion beim Bau seiner rund 31 Millionen Euro teuren Residenz hatte der Papst ihm im Oktober 2013 eine Auszeit verordnet.
Nebel sprach von „Kommunikations- und Transparenzproblemen“, die der derzeitige Bistumsleiter, der Apostolische Administrator Manfred Grothe, mittlerweile mit großer Objektivität aufgearbeitet habe. Dieser wird in den nächsten Tagen Gespräche in Rom führen. Der Besuch im Vatikan solle bis Sonntag dauern, sagte ein Bistumssprecher. Eine Rolle werde bei den Gesprächen auch die Frage nach Schadenersatz spielen. Rom muss entscheiden, ob Tebartz-van Elst wegen der Kostenexplosion Wiedergutmachung leisten muss. Offen ist auch noch, wann ein neuer Bischof gewählt wird.