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Ladestation : Überall in Höchstgeschwindigkeit laden

  • Aktualisiert am

Blitzschnell: Ladestation der Darmstädter Hightech-Firma ABP Bild: ABP

Ein Darmstädter Unternehmen will mit seinen Ladestationen überall superschnelles Laden von E-Fahrzeugen etablieren. Kinetische Energie macht das möglich.

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          Darmstadt ⋅ Eine wesentliche Schwäche der Elektromobilität ist die Ladegeschwindigkeit der gängigen Stationen, von der viel zu geringen Zahl einmal ganz abgesehen. An dieser Stelle setzt das Darmstädter Technologieunternehmen Adaptive Balancing Power (ABP) an. Es verspricht „ultraschnelles Laden“ auch dort, wo das eigentlich nicht möglich ist, weil die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Stromleitungen das nicht hergeben – in Städten, aber auch auf dem Lande. Das vorweg: Für die heimische Garage ­rechnet sich die Investition in eine Ultraschnellladestation nach Auskunft eines Sprechers nicht. Zielgruppen sind eher Firmenkunden mit Fahrzeug­flotten und Nahverkehrsanbieter, die Elektrobusse betreiben.

          Vereinfacht ausgedrückt, ist der Amperage-Energiespeicher dazu in der Lage, gespeicherte Energie bei Bedarf sehr schnell wieder abzugeben. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass die Batterie eines Elektrofahrzeugs mit einem 63-Ampere(43 Kilowatt)-Starkstrom-Anschluss in wenigen Minuten so weit geladen werden kann, dass die Reichweite um 100 Kilometer zulegt. Vollständig lässt sich ein Elektroauto mit der Darmstädter Technik etwa in der Zeit eines Supermarkteinkaufs laden, wie Hendrik Schaede-Bodenschatz sagt, neben Nicolai Meder einer der Geschäftsführer und Gründer von ABP. Daher sei die Technologie auch für die Fahrzeugflotten von Unternehmen und E-Bus-Flotten von Anbietern des öffentlichen Nahverkehrs interessant. „Fahrzeugflotten und E-Busse haben keine langen Lade- und Standzeiten mehr“, führt Schaede-Bodenschatz weiter aus. E-Busse könnten so auf der Strecke zwischengeladen werden, womit sich die notwendige Batteriekapazität verringere. „ABP zeigt, wie zukunftsfähige und nachhaltige Spitzentechnologie den Mobilitätswandel voranbringen, das Klima schützen und uns gleichzeitig wirtschaftlich nach vorn bringen kann“, sagt der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch (Die Grünen), der die Firma in dieser Woche besucht hat. Und es freut den Oberbürgermeister freilich, dass ABP eine Ausgründung aus der TU Darmstadt ist. Wie ein Sprecher auf Nachfrage sagte, versuche das 2016 gegründete Hightechunternehmen, das inzwischen rund 18 Mitarbeiter beschäftigt, vor allem an der TU neue Kräfte zu rekrutieren, weil dort genau das Wissen vermittelt werde, das man bei ABP benötige.

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