„75 Prozent sind für die Autobahn“
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Lückenschluss: Nahe dem nordhessischen Schwalmstadt schreitet der Weiterbau der Autobahn 49 voran. Bild: dpa
Radikale Umweltschützer bekämpfen den Ausbau der A 49. Viele Menschen sehnen sich die Verbindung aber schon seit Jahrzehnten herbei. Sie erhoffen sich unter anderem eine Entlastung der Bundesstraßen.
„Wir sehnen die Autobahn herbei“, sagt Andreas Stehl, der stellvertretende Ortsvorsteher von Wiera, einem knapp 700 Einwohner zählenden Stadtteil von Schwalmstadt. Täglich bis zu 10.000 Kraftfahrzeuge seien auf der B 454 durch den Ort unterwegs, sagt Stehl. „Für uns wird die A 49 ein Segen sein.“
So wie der Wieraer Lokalpolitiker kämpfen auch die Anwohner zweier weiterer Bundesstraßen in Nord- und Mittelhessen seit Jahrzehnten für eine Entlastung von Lärm und Abgasen. Mit dem seit Mitte der siebziger Jahre diskutierten Bau der Autobahn 49 soll sich insbesondere der Schwerlastverkehr, der sich bisher auf den Bundesstraßen 3, 62 und 454 durch Städte und Dörfer quält, drastisch verringern. Juristisch ist die Verbindung der von Kassel aus in Richtung Süden führenden Schnellstraße mit der A5 am Ohmtal-Dreieck bei Gemünden/Felda unanfechtbar, die Finanzierung sichergestellt; vielleicht schon 2024 soll der „Lückenschluss“ vollzogen sein. „Eine Region will die Autobahn“, argumentieren die Initiative „JA 49“, Kommunalpolitiker und Wirtschaftsvertreter nahezu unisono. Doch jetzt reklamieren ein paar hundert Umweltschützer die Meinungshoheit für sich und erwecken den Eindruck, das höchstrichterlich für rechtens befundene Autobahnprojekt könne doch noch verhindert werden.
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