„Der Zug ist längst abgefahren“
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Nicht mehr sein „Baby“: Markus Keller hat die AfD verlassen. Bild: Frank Röth
Als vor zehn Jahren 18 Männer in Oberursel die AfD gründeten, war Markus Keller einer von ihnen. Die Gemäßigten wie er wurden schnell an den Rand gedrängt. Heute fühlt sich der ausgetretene Keller politisch heimatlos.
Herr Keller, vor zehn Jahren, am 6. Februar 2013, waren Sie einer von 18 Männern, die nach Oberursel im Taunus gekommen waren, um eine neue Partei zu gründen: die AfD, die Alternative für Deutschland. Wissen Sie noch, warum Ihnen diese Parteigründung damals so am Herzen lag?
Es ging darum, dass die Europäische Union die Lissabon-Verträge brechen wollte. Es ging um den Euro, der unter falschen Voraussetzungen eingeführt wurde. Diese Politik hat mich fuchsteufelswild gemacht. Wenn wir als normale Bürger irgendwie einen Vertrag schließen, etwa über einen Hauskauf, dann wird peinlichst genau darauf geachtet, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Die Politik aber wollte sich nun einen Freifahrtschein ausstellen und sich an nichts halten. Dagegen wollte ich mich engagieren. Der Euro war für mich immer ein politisches und kein wirtschaftliches Konstrukt. Für die Stabilität des Euro haben wir als Land einen großen Preis gezahlt.
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