Wie in Frankfurt früher gehandelt wurde
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Volles Haus: 1988 war der traditionelle Parketthandel noch in Betrieb. Bild: Picture-Alliance
Seit 200 Jahren werden in Frankfurt Aktien gehandelt. Was einst ein Präsenzgeschäft war, wird heute von Computern erledigt. Trotzdem wird an diesem Mittwoch auf dem Parkett wieder die Börsenglocke geläutet.
Das Herz des deutschen Finanzwesens, es war einmal lauter. Das ist nicht symbolisch gemeint – der Finanzplatz Deutschland ist intakt –, sondern im Wortsinne zu verstehen. Denn wer heute den Handelssaal im Gebäude der Industrie- und Handelskammer Frankfurt als dem zentralen Ort des Finanzwesens betritt, der ist nicht selten enttäuscht. Den marktschreierischen Aktienhandel, bei dem meist Männer mit Schlips und weißem Hemd auf dem Parkett lautstark, mit Stift und Papierfetzen gestikulierend Handel betrieben, gibt es längst nicht mehr. Der Handel ist digital, und Computer machen wenig Lärm. Dort, wo Händler, Makler, Spekulanten einst im Laufschritt unterwegs waren oder noch eiliger über das Parkett schlitterten, versteckt sich heute nur noch eine Handvoll Männer und Frauen hinter einer Wand von Bildschirmen. Der Zurufhandel ist Geschichte und der Handelssaal eine Fernsehkulisse, vor der TV-Sender Börsennachrichten aufnehmen. Das lauteste Geräusch ist das Klackern der Anzeigetafel.
Seit 200 Jahren werden in Frankfurt Aktien gehandelt. Für die Deutsche Börse ist das ein Grund, am Mittwoch auf dem Parkett die Börsenglocke zu läuten. Zuteil wird diese Ehre dem Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann. Die Aktie dieser Bank war 1820 die erste, die in Frankfurt gehandelt wurde.
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