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Zukunft des Wintertourismus : Ein Windrad im Skigebiet

  • -Aktualisiert am

Die Wildspitzbahn im Gletscherskigebiet des Tiroler Pitztals: Auf 3000 Metern steht Europas höchstgelegene Photovoltaikanlage. Bild: Imago

Kann Skifahren nachhaltig sein? Einige alpine Regionen bemühen sich nach Kräften darum. Aber ein Gesamtkonzept fehlt.

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          Ist Skifahren ein Auslaufmodell, unzeitgemäß, umweltschädigend und rückwärtsgewandt? Muss man sich für einen Skiurlaub mittlerweile rechtfertigen oder schämen? Oder kann man Wintersport auch nachhaltig betreiben?

          Im gesamten Alpenraum macht man sich derzeit Gedanken über die Zukunft des Skisports. Schließlich ist für viele die Existenzgrundlage in Gefahr, wenn nichts gegen den Klimawandel unternommen wird. Im Gletscherskigebiet des Tiroler Pitztals etwa steht seit Oktober 2015 Europas höchstgelegene Photovoltaikanlage. Der Wirkungsgrad der Solaranlage ist in fast 3000 Meter Höhe wesentlich größer als im Tal. Durch die Reflexion des Schnees kann etwa 40 Prozent mehr Energie erzeugt werden, die wegen der kurzen Strecke nahezu verlustfrei ihren Abnehmer erreicht. Die Anlage deckt mehr als ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs des Skigebiets – Bahnen, Gastronomie und Schneeerzeugung eingeschlossen. Nicht weit entfernt, im Tiroler Paznauntal, nutzt man das Rohrsystem der Beschneiungsanlage schon seit Jahren zur Produktion von Ökostrom. Wenn kein Schnee mehr produziert wird, wird das Wasser auf dem Berg gefasst und durch die Rohre der Beschneiungsanlage abgeleitet. Die Bergbahnen in See produzieren damit viermal mehr Energie, als sie selbst verbrauchen. Auch in Davos in der Schweiz ist so ein System in Betrieb. Und in St. Anton am Arlberg sorgen zwei künstlich angelegte Bergseen dafür, dass der Ort seit 2006 in der Stromversorgung autark ist. Zudem sind über den Alpenraum verteilt Pistenraupen mit Schneemessgeräten im Einsatz. Damit kann mehr als zehn Prozent an technisch erzeugtem Schnee eingespart werden, was den Bedarf an Energie und Wasser reduziert. Und mittlerweile gibt es sogar elektrische und mit Wasserstoff betriebene Pistenraupen.

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