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Island : Der reiche Mann und das Dorf am Ende der Welt

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Viel Geld bedeutet manchmal auch viel Segen: Blick auf Siglufjörður. Bild: Andreas Ammer

Das isländische Fischerdorf Siglufjörður war arm und reich und wieder arm, das Leben war mühselig und zugleich dekadent. Als die Heringe ausblieben, zogen die Menschen fort und der Ort zerfiel – bis der Unternehmer Róbert Guðfinnsson ein Vermögen investierte.

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          Am Ende der Welt ist selbige noch in Ordnung. Oder sollte man sagen: wieder in Ordnung? Das Dorf ganz oben im Norden Islands scheint sich durch nichts von anderen Dörfern zu unterscheiden. Es gibt eine protestantische Kirche, ein Hotel, ein Museum zur lokalen Geschichte, einen Supermarkt, einen Fischladen, eine Tankstelle, einen Hafen, in dem die Fischer anlegen und den Fang der Nacht an Land bringen. Außerdem gibt es einen Fjord und einen Golfkurs. Und manchmal sogar ein Filmteam, aber das ist gerade weg.

          Auf den zweiten Blick entdeckt man dann doch ein paar Unterschiede. Sie beginnen bereits mit der Landschaft. Berge, die im Winter kaum zu überwinden sind, umschließen den Fjord, der von zwei Landzungen vor allzu großen Stürmen und Packeis geschützt ist. Besser kann ein natürlicher Hafen nicht sein. Das Hotel ist etwas vornehmer als andere Häuser im protestantisch kargen Island. Das Museum über die längst vergangene Ära der Heringsindustrie nimmt fast das ganze Dorf ein und wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem European Museum Award 2004; in seinen fünf Gebäuden wird die spektakuläre Geschichte der örtlichen Heringsindustrie nacherzählt, die zugleich aufs Engste mit der Geschichte ganz Islands verknüpft ist.

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