Wie ein Lustschlößchen ausstaffiert, steht das Hotel de Bergues in Genf für die jüngste Generation üppiger Häuser, bei denen Geld keine Rolle zu spielen scheint. Staunend beobachtet das Publikum ein Wettrennen um die tollsten Hotels in besten Lagen. Mit Mäzenatentum hat dies nichts zu tun.
Wir schreiben das Jahr 2006 nach Christus: Ganz Europa ist von einer gallisch-britisch-germanischen Union vereinnahmt. Ganz Europa? Nein! Ein Stamm unbeugsamer Helvetier leistet der weiteren Ausbreitung dieser Vereinigung Widerstand.
Fürstliche Momente verheißen die Reiseprospekte des Fürstentums Liechtenstein. Doch wer die Einladung allzu wörtlich nimmt und sich sogleich auf den Weg hinauf zum Schloß von Vaduz macht, wird umgehend gewarnt: "No visits" steht auf dem Schild am Beginn des steilen Wanderwegs.
Das war wohl nichts: Nur zwei Stunden, nachdem die gesperrte Gotthard-Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben war, mußte sie erneut dicht gemacht werden.
Es ist das akustische Signal einer Erfolgsgeschichte: Tüü, taa, tooo, so tönt das Horn und kündigt das Postauto an. Noch das entlegenste Tal wird von den Bussen erreicht und sogar das Dörfchen Juf mit seinen vierzig Einwohnern.
Vor hundert Jahren wurde der Simplontunnel eröfnet. Den Zeitgnossen war er mehr als bloß ein Meisterwerk der Ingenieurkunst. Pathetisch feierten sie ihn als eine neue, den Welthandel und Weltverkehr fördernde Verbindung von Abendland und Morgenland.
Es müssen nicht gleich die Rocky Mountains sein, auch in den Alpen können Sportradler auf ihre Kosten kommen. Spaß mit Wippen, Steilkurven und Six Cross: Wie Urlaubsorte in den Bergen um Mountainbiker werben.
Man mag es nicht glauben: Da gibt es am Genfer See ein Chateau mit kostbarem Interieur, mit Park und viel Luft für freie Gedanken - aber die Schloßherrin erklärt, wie unglücklich sie sich fühle und daß sie lieber heute als morgen die Koffer packte.
Ein Sturmtraining ist keine Kaffeefahrt: Bei acht Windstärken, in Böen zehn, in der Deutschen Bucht - Segeltraining im Schwerwetter auf der Nordsee vor Cuxhaven.
Rasterfahndung ist die Rettung: Wie der Schweizer Philosoph Werner Munter die Lawinenkunde revolutioniert hat - und so die Zahl der Unfälle im Wintersport gesenkt werden konnte.
Wenn in den verschneiten Bergen ein Wintersportler mit Stöcken, aber ohne Skier auftaucht, handelt es sich nicht um einen Unglücksfall, sondern um einen Winter Nordic Walker. Erstaunlich ist allerdings, daß diese Sportart trotz ihrer Popularität kein nennenswertes Echo im Internet erzeugt.
So, wie es ist, ist es gut. Besser wird's nicht, denn hier oben ist die Welt schon am besten. Keinen schöneren Flecken gebe es auf Erden, sagen die Menschen, die ihn bewohnen, die Älteren allemal, die Jüngeren aber auch.
Inspektor Leonhard Schweighofer setzt zur wilden Verfolgungsjagd an. Der Gejagte ergreift in kühner Schußfahrt die Flucht und gibt den Brettern die Sporen, daß der Schnee aufstiebt und die übrigen Wintersportler verschreckt das Weite suchen.
Jetzt wird's gemütlich, ab sofort wird gekuschelt. Denn die Wintersportorte in den Alpen haben die gute alte Zeit entdeckt. Sie beschwören die Wärme der Heimat als lauschigen Gegenentwurf zur hartherzigen Welt der Globalisierung und zum verstandsfreien Halligalli früherer Jahre.
Kummer und Verzweiflung über Schicksale trennen die Insel auch anderthalb Jahre nach ihrem Beitritt zur Europäischen Union, mehr noch als die Grenze. Daß sie für EU-Bürger seit Mai 2004 offen ist, scheinen viele im griechischen Teil eher zu ignorieren. Wenn Urlauber nach Besuchsmöglichkeiten des Nordens fragen, wirkt die Haltung oft gar abwehrend, ja warnend.
Eine Welt der Gestanksvielfalt, voller Yak und Glück und einer täglich neuen Himalaya-Landschaft: Eine Trekkingtour durch Osttibet.
Heute steht Juan Jose Cubells nicht vor dem Fremdenverkehrsamt in Mendoza. Der Herbst hat gelbe Blätter vor das herrschaftliche Gebäude des alten Jockey-Clubs gewirbelt. Ein paar Männer von der Stadtreinigung fegen den Gehsteig mit ihren langen Palmenzweigen, sonst ist niemand zu sehen.
Alle Jahre wieder im Juli spüren die Schweizer, daß für sie der Süden nicht so weit weg ist und das Mittelmeer gleich hinter den Bergen liegt. Dann erkennt man die spröden Eidgenossen fast nicht mehr wieder:
Die Billigflug-Airline Easyjet will jetzt auch Übernachtungen im Billighotel anbieten: Im Londoner Stadtteil Kensington soll Mitte Juli die erste Unterkunft dieser Art eröffnet werden. Die Preise starten bei 7,50 Euro.
Der Vorarlberg sorgt seit mehr als einem Jahrzehnt mit seiner Baukultur für Aufsehen - nicht nur wegen der Repräsentationsbauten von Stararchitekten, sondern auch wegen seiner hochwertigen Alltagsarchitektur. Doch jetzt regt sich Widerstand gegen das moderne Bauen.
In diesem Zug darf es niemand eilig haben. Er zuckelt in einem anachronistischen Tempo quer durch die Schweizer Alpen, trödelt von Bahnhof zu Bahnhof, erreicht auf manchen Steilstrecken gerade einmal Schrittempo.
"Schön, daß Sie den Weg auf die Hulftegg gefunden haben!" jubelt ein Schild im Wald. Doch wer begrüßt uns da? Und wo sind wir überhaupt? Im Schilderwald? ...
Was sich in den letzten Tagen um die türkische Charterfluggesellschaft Onur Air abspielte, der das Luftfahrtbundesamt wegen Sicherheitsmängeln die Landung auf deutschen Flughäfen verbot, ist in der fünfzigjährigen Geschichte des modernen Pauschaltourismus ohne Beispiel.
Nach Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz entzog auch Frankreich Onur Air wegen Sicherheitsbedenken die Einflugerlaubnis. Unterdessen hat sich der Urlaubsverkehr mit der Türkei wieder normalisiert.
Der Architekt Bernhard Simon hatte 1868 den Zuschlag für die Domäne Bad Ragaz in der Schweiz erhalten. Am Ufer der Tamina schuf er eine „Kuranstalt“, die an das „russische Versailles“ erinnert. Bad Ragaz und sein Baumeister.
Der Rhein hat eine neue Königin, die „Viking Sun“. Mit 132 Metern ist sie das längste Kreuzfahrtschiff auf dem Rhein. An Bord gibt es statt eines Swimmingpools eine Bibliothek, speziell für die amerikanische Kundschaft.
"Rettung über die Ostsee - 60 Jahre danach" ist das Motto einer Kreuzfahrt, die der TUI-Veranstalter Leisure Travel Special Tours vom 22. Juli bis 3. August auf dem eigens zu diesem Anlaß gecharterten Hapag-Lloyd-Schiff "Columbus" anbietet.
Witze über „Nachttopf-Schieben“ streng verboten: Beim Curling für Anfänger im Berner Oberland nehmen selbst Männer den Besen gern in die Hand.
Straft alle Boulevard-Geschichten Lügen: Im winterlichen Gstaad zeigt man, was man hat, nur hinter vorgehaltener Hand.
Sikkim, Indiens kleinster Bundesstaat hoch oben im Himalaja, ist ein touristischer Geheimtip für alle, denen Nepal zu überlaufen und Bhutan zu teuer ist - und bietet Einblicke in einen bizarren Grenzkonflikt.
Eine Pilotin des Billigfliegers Easyjet hatte Alkohol im Blut, als sie ins Cockpit stieg, um 120 Passagiere von Berlin nach Basel zu fliegen. Der Hinweis eines Kollegen an die Polizei ließ sie rechtzeitig auffliegen.
Bern hat gleich zwei Weihnachtsmärkte: Der eine ist für die Masse und ähnelt seinen deutschen Vorbildern, der andere, am Münsterplatz, ist für die besseren Kreise.
Eine knappe Woche noch, dann kommt er aufs kalte Abstellgleis. Der Luxuszug Metropolitan, ständiger Pendler zwischen Köln und Hamburg, wird wegen geringer Nachfrage stillgelegt. Ein Nachruf.
An einem trüben Wochenende versammelten sich knapp hundert Freunde der Feinschmeckerei im Robinson Club Schweizerhof im Engadin, um gut zu essen, viel zu trinken, süß zu träumen und nebenbei die Bekanntschaft von drei "Legenden in Weiß" zu machen.
Für Biologen ist Madagaskar eine Art Pompeji: ein einzigartiges Fenster in die Vergangenheit, das einen Blick auf faszinierende Tierarten gewährt, die auf der Insel überlebt haben.
Daß die Karnevalssession in diesem Jahr besonders kurz ist, mag die Kölner Wirte betrüben, die Wiesbadener Narren aber bringt dieser Umstand auf denkwürdige Ideen.