Und dazwischen regnet es
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Der Hankou-Bahnhof ist einer der drei Hauptbahnhöfe Wuhans. Vor einem Jahr war er, wie die gesamte Stadt, 76 Tage lang geschlossen. Bild: Mauritius
Wuhan verbinden viele nur mit dem Ausbruch des Coronavirus. Dabei ist die alte Handelsstadt eigentlich die Stadt der Frühstücksnudeln, der Seen, der Studenten – und die Wiege des chinesischen Punk.
Wer nach Wuhan reist, muss nicht lange überlegen, womit der Tag beginnen soll. Die Stadt ist in ganz China bekannt für ihre Frühstückskultur. Als Wuhan im vergangenen Jahr wegen Corona 76 Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten wurde, zeigten die Leute in anderen Teilen Chinas ihre Solidarität, indem sie im Internet ihre besten Wuhan-Rezepte teilten. Die berühmteste Spezialität sind die „Heißen trockenen Nudeln“ (Reganmian). Das sind alkalische Nudeln in Sesamsoße mit eingelegtem Gemüse.
Nur viereinhalb Yuan, knapp 60 Eurocent, kostet das Gericht im Traditionslokal „Sanzhen Minsheng Tianshiguan“. Angeblich ist der Laden im Stadtteil Hankou so beliebt, dass die Wohnungen in seiner Umgebung besonders gefragt sind. Gemütlich ist es hier allerdings gar nicht. Das Lokal erinnert eher an die Kantine eines Staatsunternehmens in den siebziger Jahren. Genauso wenig serviceorientiert sind auch die Frauen hinter der Theke, die den Kunden grußlos das Essen rüberschieben. Den Wuhanern gefällt das.
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