Tinder trifft Antike
- Aktualisiert am
Objekt der Begierde: Odysseuskrater im Karlsruher Schloss Bild: fvp
Smartphone-Apps sind nicht nur preiswerte Alternativen zu gedruckten Reiseführern, sondern bieten oft auch ein völlig neues Stadterlebnis.
Ich war noch nie auf Tinder und wollte eigentlich auch nie hin. Jetzt bin ich da. Oder quasi. Ich stehe im Badischen Landesmuseum. Um mich herum Tausende Exponate von der Antike bis zur Neuzeit. Mein Match: der fast 2000 Jahre alte Grabstein des römischen Centurio Lucius Valerius Albinus. „Ich stamme aus Sevilla in der Provinz Hispania. Hispania ist der römische Name für das Land, das ihr Spanien nennt. Kniebeugen, weil du das nicht gewusst hast“, raunzt er mich an. „Na mach schon, keine Ausreden. Kniebeugen, sofort!“
Seit vergangenem Jahr bietet das Badische Landesmuseum in Karlsruhe Besuchern einen neuen Zugang zu seinen Sammlungen. Die kostenlose App Ping! kann bereits zu Hause auf das Smartphone heruntergeladen werden und funktioniert nach dem Tinder-Prinzip: Gefällt ein Objekt, wischt man nach rechts, gefällt es nicht, nach links. Gibt es ein Match, können sich Nutzer und Objekt unterhalten und im Museum kennenlernen. Nur einen Haken hat die Sache: Nicht alle Objekte liken auch zurück. Wer eine falsche Antwort auswählt, kann auch abgewiesen werden.
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