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Winterserie: Grüner Schnee (2) : Friedliches Miteinander von Mensch und Murmeltier

  • -Aktualisiert am

Bartgeier, Steinböcke und Wölfe leben im Hochplateau von Bessans. Für Schneewanderer sind sie aber keine Gefahr. Bild: Rob Kieffer

Auch in den französischen Alpen schmilzt der Wintersport dahin. Doch in der Haute Maurienne Vanoise kämpft man mit natur- und umweltschonenden Projekten gegen Klimawandel, Energiekrise und ein geändertes Ferienverhalten.

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          Es hatte nicht gut ausgesehen, gar nicht gut. Die Silvesternacht war die wärmste, die jemals in Frankreich gemessen worden ist, auch danach blieben die Temperaturen frühlingshaft, die geplanten Skiferien in den französischen Alpen drohten dahinzuschmelzen. Doch als wir an einem späten Januartag abends am Bahnhof in Modane nach vierstündiger Bahnfahrt mit dem TGV von Paris aus eintreffen, erwartet uns ein unerwartetes Geschenk des Wettergottes. Dicke Schneeflocken wirbeln durch die Luft, eisiger Wind kneift uns in die Ba­cken, hüfthoher Schnee säumt die Straßen.

          Das Tal der Haute Maurienne Va­noise, das sich im Departement Savoie über vierzig Kilometer hinzieht und an Italien grenzt, macht seinem Ruf wieder alle Ehre: Trotz Klimawandels gilt es als relativ schneesicher, und das Hauptziel für Skifahren und Snowboarden, das sich aus fünf Dörfern zusammensetzende Val Cenis, kann seine hundertfünfundzwanzig Kilometer zählenden Pisten in der Re­gel schon Mitte Dezember öffnen, auch wenn man mit Kunstschnee nachhelfen muss. Trotz Temperaturen, die auch hier Jo-Jo spielen, ist auf den Schnee Verlass. Dazu tragen die Höhe der Abfahrten bei, die sich bis auf zweitausendachthundert Meter hinaufschrauben, sowie sonnen­geschützte Nordhänge und ein Mikro­klima mit kühlen Ostwinden. Eine Studie der Forschungsgruppe Climsnow, der un­ter anderem der nationale Wetterdienst Météo France angehört, hat der Region bis zum Jahr 2050 ausreichend Schnee prognostiziert. Das bedeutet für den Wintertourismus aber nur eine Galgenfrist. Was danach kommt, weiß niemand.

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