Schweizer Bahnen : Tollkühne Leistung des Mont-Blanc-Express
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Waghalsiger geht es kaum: Der MC-Express klettert über die schwindelerregende Höhen herrlichen Gebirgsketten der Alpen bis nach Chamonix.
Der Zug der Martigny-Le Chatelard Linie stellt die internationale Verbindung zwischen dem nahe Lausanne gelegenen Martigny und Chamonix in Frankreich her. Dabei vollbringen verschiedene, eher wie Provinzzüglein aussehende Bahnen auf ihrem Weg wahre Heldentaten.
Erst scheint das rot-weisse Bähnli von Martigny ihrer stolzen Nachbarin von der Großlinie SBB folgen zu wollen. Dann aber beginnt es seinen mutigen Aufstieg von 2.480 Höhenmetern durch die lotrechten Felswände hoch über dem Rhonetal. Nur dank Zahnradbetrieb ist die schwindelerregende Kletterei über herrliche Gebirgsketten und vorbei an stattlichen Alpdörfern möglich. Unbeeindruckt nimmt die verwegene Bahn dann Kurve um Kurve über den zuweilen hundert Meter unter den Gleisen tosenden Trientbach.
Steile Auffahrt
Doch noch waghalsiger geht es mit der steilsten Drahtseilbahn der Welt über eine Maximalsteigung von 87 Prozent in elf Minuten auf gut 1.900 Meter über den Meeresspiegel. Erhitzte Gemüter beruhigen sich bald im schmalspurigen Panoramazüglein, das auf fast ebener Strecke die herrlichsten Cinemaskope-Perspektiven auf das umliegende Mont-Blanc-Massiv freigibt. Vom Grenzort Le Chatelard, den das Bähnchen schon 1909 zum ersten Mal erreichte, führt eine neuere, nicht weniger imposante Strecke zur heutigen Endstation des MC-Express nach Chamonix.