Tausend Tulpen für die Unsterblichkeit
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Unerschöpfliche Farbenvielfalt: Jetzt ist Gönningen wieder ein einziges Blütenmeer. Bild: Gönninger Tulpenblüte e.V.
Gönningen ist ein unscheinbares Dorf am Fuß der Schwäbischen Alb. Doch immer Mitte April verwandelt es sich in ein Blütenmeer, das an seine große Vergangenheit als Welthandelszentrum der Blumensamen erinnert.
Es ist eine Mischung aus Tradition und Trotz: Auch in diesem Jahr hat der Verein Gönninger Tulpenblüte in die Vollen gegriffen und hunderttausend Tulpenzwiebeln in dem Dorf unter den Hängen der Schwäbischen Alb gepflanzt – obwohl kein Reisebus mit Tagestouristen kommen wird, obwohl die Blumenmärkte nicht stattfinden und obwohl Rainer Ganzner die Rathaustür nicht aufsperren darf, durch die er um diese Zeit üblicherweise Besuchergruppen im Dauertakt geführt hat.
Aber der Friedhof ist ja offen, auf dem die Gräber in einer parkartigen Anlage locker verteilt und dicht mit Tulpen bepflanzt sind. Das eine Grab schmücken cremeweiße Mount-Tacoma-Tulpen, auf dem nächsten wiegen sich, leuchtend rot mit gelbem Rand, die Kaufmannia-Tulpen, daneben reckt sich die purpurviolett geflammte Prinzess Irene. Zehntausende Tulpenzwiebeln machen aus dem Gönninger Friedhof auch in Zeiten der Pandemie einen der attraktivsten Tulpengärten des Landes. Warum das so ist, lässt man sich am besten von Rainer Ganzner erklären – auch wenn er nicht alles weiß, denn der Anfang der Geschichte ist fast schon ein Mysterium.
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