Nostalgiefahrt ins Land des Fortschritts
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Blick auf Stockholm: Die Stadt ist nicht nur dank ihrer Parks eine grüne Metropole. Auch sonst glaubt man an Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. Bild: Andrea Diener
Vorgeschmack auf Saunen und andere Eigenartigkeiten: Wer mit dem neuen Nachtzug von Hamburg nach Stockholm reist, kann etwas erleben.
Es begann mit einem sogenannten großen Bahnhof, aber nur im übertragenen Sinne, denn auf den Ferngleisen von Hamburg-Altona war um diese Zeit wirklich nichts mehr los. An einem Bahnsteig stand noch ein einsamer Regionalzug der Nordbahn mit der tröstlich leuchtenden Botschaft „Bayern hat verloren“ auf der Zugzielanzeige, der alsbald in das platte Umland fahren sollte, um den Menschen in diesen dunklen Tagen große Freunde zu verkünden.
Es war zugig, es war kalt, Neonlicht funzelte vom nahen Parkhaus herüber. Nur am Gleis 5 herrschte auffällige Geschäftigkeit unter Aufbietung von Botschaftern, Hansestadtsenatoren, Musikerinnen in Trachten und was sonst noch so zusammenkommt, wenn etwas feierlich eröffnet wird. Das Miniatur-Wunderland war da und hatte zur Feier des Tages eigens einen Modellzug umlackiert. Sogar an ein Band hatte man gedacht, das sehr langsam durchgeschnitten wurde, damit jeder ein Foto davon machen konnte. Blau-gelb war es, in den Farben Schwedens, daneben wehten schwedische Fähnchen, und die Musikerinnen geigten und leierten Volksweisen. Denn am Gleis 5 fuhr an diesem Abend nun offiziell in voller Montur wieder ein Nachtzug nach Stockholm. „Nach achtundzwanzig Jahren!“, sagte der schwedische Botschafter erfreut.
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