Insel der Reichen
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Niemand da? Im Winter hat man die Strände der Hamptons fast ganz für sich allein. Bild: Charly Kurz/Laif
Die Hamptons sind als Sommerfrische der Wohlhabenden berühmt, aber auch im Winter locken sie Besucher an. Seit Corona boomt die Gegend. Zu Recht.
Artie Kopelman rückt das Stativ seiner digitalen Spiegelreflexkamera gerade und drückt auf den Knopf für die Videofunktion. Jetzt erscheint das Bild des Teleobjektivs auf dem Display. Und plötzlich sieht man sie ganz nah: eine Handvoll Robben inmitten einer Hundertschaft, die 600 Meter entfernt entspannt auf einer Sandbank liegt. Hinter den Kameras und einem Fernrohr bilden sich kurze Warteschlangen. Kopelman führt jedes Wochenende Besucher in die Bucht hinter dem Cupsogue Beach auf Long Island. An diesem sonnigen und kalten Märztag sind es etwa fünfzehn Interessierte. Sie dürfen durch die Objektive schauen und Fotos aus der Ferne machen, aber als ein Paar die Dünen hinunterlaufen möchte, gibt es Ärger. „Hey Leute, gehört ihr zu uns?“, ruft Kopelman. „Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr da nicht runtergehen könnt, solange ihr mit mir unterwegs seid?“ Die Regeln hat er vorher auf dem Parkplatz schließlich erklärt: Es ist verboten, die Robben zu stören.
Die Robben genießen höchste Priorität
Der Schutz der Tiere ist Kopelmans Leidenschaft. In seinem langen weißen Bart verfängt sich ein einzelner Ohrring, der aussieht wie ein goldener Delphin. „Ich liebe Robben“ steht auf einem Aufkleber an Kopelmans Auto. Seit dreißig Jahren erforscht der promovierte Biologe die maritime Umgebung von New York. Jahrzehntelang lehrte er an Colleges, heute leitet er eine Nichtregierungsorganisation, die die Robben, Delphine und Wale im Nordosten schützen möchte.
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