Costa Rica : Wie Tarzan durch die Baumkronen gleiten
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Tierleben überall: Nasenbären am Straßenrand Bild: SRT / Heidi Siefert
Einen Blick von oben auf den tropischen Regenwald erlaubt Canopy. Ins Klettergeschirr verpackt, ans Stahlseil gehängt, können Touristen über das grüne Blätterdach schweben.
Noch ein letzter Check. Sind alle Karabiner verschlossen, alle Knoten sicher geknüpft, Pferdeschwänze in den Kragen gesteckt? Mit Bauhandschuhe geschützt, ins Klettergeschirr gesetzt und ans Stahlseil gehängt geht es los: in rauschender Fahrt von Baumwipfel zu Baumwipfel. Canopy nennt sich der Spaß. Wer den Film „Medicine Man“ mit Sean Connery gesehen hat, weiß, worum es geht.
Man saust an Stahlseilen von Baum zu Baum. Und zwar ganz oben, in der obersten Etage der Urwaldriesen, die sich so hoch in den stahlblauen Himmel strecken, dass man besser nicht hinunter schaut. Erfunden haben die abenteuerliche Fortbewegungsart Naturforscher. Sie haben sich damit bei ihrer Arbeit in den 30 bis 40 Meter hohen Wipfeln der Baumriesen den mühevollen Auf- und Abstieg erspart.
Auf der Buena Vista Lodge, hoch oberhalb Guanacastes Provinzhauptstadt Liberia, ist die Fahrt besonders eindrucksvoll. Hier kommt zum Kribbeln im Bauch der fantastische Blick über die schier endlosen Viehweiden bis hin zum Pazifik. Selbst die Campesinos, die auf der alteingesessenen Hacienda nicht nur fürs Vieh verantwortlich sind, nutzen den Gleitflug unterm Stahlseil. Kopfüber hängen sie im Klettergeschirr, wenn es in fliegender Fahrt von Baum zu Baum geht. Zu zweit und zu dritt rauschen sie von Podest zu Podest. Viel Überredungsgabe brauchen sie nicht, die Lodge-Gäste zu einer zweiten Runde hoch in den Bäumen zu animieren.