Notfalls springt eben der Novize ab
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Ein bisschen Werbung muss sein: Schauaufstellung der Heißluftballons bei Nacht am Rande von Walchsee. Bild: Aeroballonsport
Im Kaiserwinkl in Österreich treffen sich Piloten zum größten Ballonwettbewerb Mitteleuropas – Gäste dürfen zusteigen.
Ein Heißluftballon ist eine gesamterfreuliche Erscheinung. Er ist perfekt geformt; er reist mit dem Wind, er lärmt nicht, schmutzt nicht, stinkt nicht, er ist ein Botschafter der Leichtigkeit des Seins. Zwar wird niemand darin in achtzig Tagen den Globus umrunden, aber aus seiner Gondel überschaut man, was sonst nur durch eine ovale Panzerglasscheibe und an der Nase des Sitznachbarn vorbei zu sehen ist: die Welt. Man riecht sie, man fühlt sie, man sieht die Erdenbewohner winken und winkt zurück.
Jean Paul hat dieses Hochgefühl 1801 in „Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch“ so enthusiastisch wie zutreffend beschrieben: der Geist, der „vor dem Angesicht der Berge und der Sonne und des gewölbten Blaues in den weiten, freien Tempel fliegt“, und der Mensch, der „die sonnenrote Stunde und die gebürgige Welt tief ins brausende Herz drückt“. So weit die Literatur.
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