AfD-Wähler sind keine Mörder
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AfD-Sympathisanten auf einer Wahlveranstaltung vor zwei Jahren in Schwerin. Bild: dpa
Den Wählern der AfD eine Mitschuld am Tod von Walter Lübcke zu unterstellen, ist unverantwortlich. Ein Gastbeitrag.
Nach dem Mord am Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, nach gewalttätigen Angriffen auf Repräsentanten unseres Gemeinwesen wie Henriette Reker oder Andreas Hollstein, ist eines klar: Diese schrecklichen Taten fanden in einem gesellschaftlich polarisierten Umfeld statt. Die Gewalttat an Walter Lübcke kam in gewisser Weise – das müssen wir leider konstatieren – nicht überraschend.
Umso wichtiger ist es nun, kühlen Kopf zu bewahren. Ich warne dringend davor, weitreichende politische Schlüsse zu ziehen, bevor die Hintergründe ausreichend aufgedeckt wurden. Uns liegt mittlerweile ein Geständnis vor – aber weder haben wir zum aktuellen Zeitpunkt einen Verurteilten, noch haben wir aufgeklärt, ob dies die Tat eines Einzelnen war oder ob es sich um ein verzweigtes rechtes Terrornetzwerk handelt. Die politischen Entscheidungsträger tun gut daran, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Denn das beschleunigt oder verbessert die behördliche Aufklärungsarbeit in aller Regel nicht.
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