Mehr Widerstand als erwartet: Ein zerstörtes russisches Militärfahrzeug am Sonntag in Charkiw Bild: AFP
Wie schon im Jahr 2014 unterschätzt Russland den Willen und die Fähigkeiten der Ukrainer, Widerstand zu leisten. Die russische Bevölkerung soll das nicht mitbekommen.
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Der russische Angriff auf die Ukraine ist kein Blitzkrieg geworden. In der Nacht zum Sonntag hat die ukrainische Luftabwehr offenbar zwei weitere vierstrahlige Großflugzeuge der russischen Fallschirmjäger in der Nähe der Hauptstadt Kiew abgeschossen. Westliche Fachleute mit genauem Einblick in die Lage halten Berichte darüber für glaubwürdig. Auf den Berichten einer solchen Quelle und auf öffentlich zugänglichen Informationen beruht die folgende Darstellung der militärischen Lage. Sie lässt vermuten, dass Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Militärs die Ukrainer unterschätzt haben.
Zwei abgeschossene Il-76-Flugzeuge, das könnte bis zu 250 getötete russische Fallschirmjäger bedeuten. Damit wiederholt sich offenbar ein Vorgang aus der Nacht zum Samstag, als die russischen Streitkräfte schon einmal zwei Il-76 verloren hatten. Möglicherweise sind die Maschinen von ukrainischen Buk-Flugabwehrraketen oder von Kampfflugzeugen vernichtet worden. Das kann zweierlei heißen. Erstens ist es Russland offenbar nicht gelungen, die ukrainische Luftwaffe sowie die Flugabwehr mit massiven Luftschlägen gleich nach dem Kriegsbeginn von Donnerstagfrüh auszuschalten. Vielleicht, heißt es, waren die Zielkoordinaten der Russen veraltet. Jetzt wird es für möglich gehalten, dass sie durch Aufklärungstrupps in der Ukraine selbst diesen Mangel zu beheben versuchen.
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