In Saarbrücken wurde der erste Koalitionsvertrag einer „Jamaika“-Koalition aus CDU, FDP und Grünen auf Länderebene vorgestellt. Die CDU besetzt fünf Ministerien, FDP und Grüne jeweils zwei - FAZ.NET stellt die Vorhaben der Parteien vor.
In Brandenburg ist der Weg frei für eine rot-rote Landesregierung. Die Linkspartei stimmte dem Koalitionsvertrag mit der SPD zu. Zuvor hatten die Sozialdemokraten auf einem Sonderparteitag ebenfalls mit großer Mehrheit zugestimmt.
In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundestagspräsidenten hat Norbert Lammert (CDU) ungewöhnlich offen das öffentlich-rechtliche Fernsehen angegriffen. „Mit souveräner Sturheit“ stelle es Unterhaltung vor Information. ARD und ZDF hatten die konstituierende Sitzung des Bundestags nicht übertragen.
Mit ihren revolutionären Allüren könnte sich die regierende PiS in Polen diesmal verrechnet haben. Das Gesetz über „russischen Einfluss“ mobilisiert die Opposition.
Es ist vernünftig, dass Promovierte mehr Zeit für die Weiterqualifizierung bekommen sollen. Aber die Lage junger Wissenschafter können auch die Länder verbessern.
Was genau den Bruch der Kachowka-Staumauer bewirkt hat, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden. Aber es spricht sehr vieles dafür, nach Russland zu sehen.
Wer Frauen misshandelt, ist ein Fall für den Strafrichter. Aber Erwachsene müssen nicht generell vor Zumutungen geschützt werden, die sie selbst suchen.
Die derzeitige Diskussion über gefährliche Künstliche Superintelligenzen lenkt ab. Die wirklichen Risiken der KI liegen wohl eher in deren Missbrauch durch Menschen.
Das Geschäftsmodell der Rechtspopulisten besteht darin, Angst, Ahnungslosigkeit und Wut der Bürger für sich zu nutzen. Doch die erzeugen sie nicht allein.
Es ist gut, dass der Kreml positiv auf das amerikanische Angebot zu neuen Nukleargesprächen reagiert. Voraussetzung wäre allerdings eine grundlegende Einsicht Moskaus über Atomwaffen.
Immer wieder kommt es zu Gewalt im Norden des Kosovos. Die Politik des kosovarischen Ministerpräsidenten Kurti kommt serbischen Plänen zur Destabilisierung der Region allerdings entgegen.
Staatliche Seenotrettung ist gut gemeint, aber zynisch. Anstatt Wirtschaftsmigranten legale Wege aufzuzeigen, wartet die EU darauf, dass sie sich in Lebensgefahr begeben.
An diesem Mittwoch wird Angela Merkel von Bundespräsident Köhler zur Wahl vorgeschlagen, vom Bundestag gewählt und dann wieder zur Kanzlerin ernannt. Eine reine Formalie? Nein, wie sich vor vier Jahren gezeigt hat.
Der 17. Bundestag hat sich konstituiert. Im Plenum erhob sich ein Rauschen von vielen Gesprächen, die anderswo so kaum möglich gewesen wären: unförmlich, ohne Rücksicht auf die Grenzen von Koalition oder Fraktionen.
Wer sind die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, der sich an diesem Dienstag konstituiert? Der Prototyp ist männlich, 49 Jahre alt und Jurist. Frauen sind in zwei Fraktionen in der Mehrheit. Majid Sattar entschlüsselt die Sozialstruktur des Parlaments.
Der künftige Finanzminister Schäuble äußert Skepsis, dass Steuerentlastungen von 24 Milliarden Euro ab 2011 realisiert werden können. CSU-Chef Seehofer widerspricht: „Das sind Vereinbarungen. Und die kommen!“
Vor wenigen Monaten erst war er zum Wirtschaftsminister in Niedersachsen aufgestiegen, jetzt gibt er den Gesundheitsminister im Bund. Philipp Rösler (FDP), gerade 36 Jahre alt, hat eine seiner größten Überraschungen erlebt.
Nach langem Ringen haben Union und FDP den Koalitionsvertrag verabredet und damit den Grundstein für vier Jahre Politik gelegt. Doch was bedeuten die Ergebnisse für's Portemonnaie? Wer gewinnt, wer verliert? Ein Überblick.
Er soll gelächelt haben, als ihm die entsprechenden Agenturmeldungen vorgetragen wurden, und dann ungefähr gesagt haben: Mal sehen, was Nachmittag und Abend noch alles an Gerüchten bringen werden. Peter Carstens über den künftigen Finanzminister Wolfgang Schäuble.
Der bisherige Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) soll nach übereinstimmenden Medienberichten neuer Bundesfinanzminister werden. Darauf haben sich Union und FDP offenbar bei den Koalitionsgesprächen in Berlin verständigt. Sein Nachfolger im Innenressort könnte der bisherige Kanzleramtsminister de Maiziére werden; Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) scheint als neuer Verteidigungsminister gesetzt.
Thomas de Maizière, bislang der wichtigste Protokollant der Großen Koalition, soll vom Kanzleramt ins Finanzministerium ziehen. Auf Seiten der CDU und für die Bundeskanzlerin erfüllt de Maizière während der Koalitionsverhandlungen zwei der wichtigsten Aufgaben.
Nach Informationen der F.A.Z. könnte der bisherige CDU-Generalsekretär Pofalla künftiger Kanzleramtsminister werden. Der Koalitionsvertrag soll am Montag unterzeichnet werden. Kanzlerin Merkel nannte die Haushaltslage „sehr dramatisch“.
Schwarz-Gelb hat nicht nur im Bundestag, sondern auch im Bundesrat eine Mehrheit. Beste Voraussetzungen, um „durchzuregieren“, möchte man meinen. Doch Kanzlerin Merkel hat gute Gründe dafür, dass sie das Wort meidet.
„Wenn“ und „falls“ - diese Wörter sind in jedem Satz über die mögliche Besetzung der Ministerressorts in einer neuen schwarz-gelben Regierung enthalten. Doch „alles hängt mit allem zusammen“, sagt Jürgen Rüttgers immer wieder gern, deshalb ist noch - beinahe - alles offen.
Beichtstuhl, Klippen, Gipfelkreuz - Metaphern gab es reichlich am Wochenende der Koalitionsverhandlungen. Nur der sonst oft bemühte Durchbruch fehlte noch. Doch klar scheint: Die Union kommt der FDP bei der Entlastung entgegen. Die teure Taktik hilft den Liberalen, nicht als Versprechensbrecher da zu stehen.
Union und FDP haben sich in ihren Koalitionsgesprächen überraschend schnell in allen wichtigen Streitpunkten der Innen- und Sicherheitspolitik geeinigt: unter anderem Online-Durchsuchungen, Internetsperren und Vorratsdatenspeicherung.
Der Streit über die Ministerposten in einer künftigen schwarz-gelben Regierung in Schleswig-Holstein ist beigelegt: Die FDP soll nun doch - wie gewünscht - drei Minister stellen. Sie werden für Soziales, Bildung und Justiz verantwortlich sein.
In der FDP regt sich Missmut über die Koalitionsverhandlungen, aber auch über Äußerungen ihres Steuer-Unterhändlers Solms, die als zu defensiv gelten. Ohne Steuersenkungen drohe ein „Wählerbetrug“, heißt es. Parteichef Westerwelle hatte die Steuerfrage als „Casus belli“ bezeichnet.
Die Grünen haben sich für Jamaika entschieden - eines ihrer stärksten Argumente dafür war das Misstrauen gegenüber Oskar Lafontaine. Das Saarland rätselt nun, warum dieser plötzlich heimgekehrt ist.
Die Führung der SPD in Berlin hat die Entscheidung der saarländischen Grünen für ein Jamaika-Bündnis bedauert. Es treibt sie nun vor allem die Sorge um, eine wichtige strategische Option zu verlieren.
Jamaika als Vorbild? Die Bundesführung der Grünen ist bemüht, die Entscheidung der saarländischen Parteifreunde für ein schwarz-gelb-grünes Regierungsbündnis als regionale Angelegenheit abzutun.
Matthias Platzeck ist seit sieben Jahren Ministerpräsident von Brandenburg - regiert hat er stets zusammen mit der CDU. Jetzt aber will er den Wechsel zur Linkspartei. Seiner Beliebtheit im Land dürfte auch das nichts anhaben.
Die Grünen haben eine wahre Erfolgssträhne hinter sich, aber genutzt haben sie diese kaum. Im Saarland wurde nun die Chance ergriffen, zumindest langfristig neue Optionen für den Bund zu eröffnen - eine Entscheidung von weitreichender Bedeutung. Stephan Löwenstein kommentiert.
Angela Merkel sozialdemokratisiert nun die FDP. Das soll ihr Meisterstück werden. Doch Guido Westerwelle und seine Freunde haben sich aus dem Reich der Kälte längst verabschiedet.
Die Entscheidung der Grünen im Saarland für ein schwarz-grün-gelbes Bündnis hat die SPD düpiert. Die stellvertretende Parteivorsitzende Andrea Nahles griff Linksparteichef Oskar Lafontaine an: Er habe „als Steigbügelhalter für einen abgehalfterten Ministerpräsidenten“ gehandelt.
Wahlkampf in Polen : Rückenwind für Tusk
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Wissenschaftschaftszeitvertrag : Ein Ministerium korrigiert sich
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Dammbruch am Dnipro : Gute Gründe, die Täter in Russland zu suchen
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Rammstein und Paus : Ein Konzert ist kein Kindergarten
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Künstliche Superintelligenz : Gefährliche Ablenkung
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Umfragenhoch der Rechten : Die Helfer der AfD
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Nukleare Rüstungskontrolle : Ein Schimmer Hoffnung
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Neuer Verstoß : Ist Polen noch ein Rechtsstaat?
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Unruhen auf dem Balkan : Wer spielt ein falsches Spiel im Kosovo?
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Änderung des Asylrechts : Gut gemeinte, aber zynische Politik
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Jasper von Altenbockum
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