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LNG-Terminal in Brunsbüttel : Das Ende der Bräsigkeit

Sieht Unheil kommen: Der Umweltschützer Norbert Pralow vor dem Hafen in Brunsbüttel, wo das LNG-Terminal gebaut werden soll. Bild: Lucas Wahl

Fünf Jahre lang stand der Plan für ein LNG-Terminal in Schleswig-Holstein im Koalitionsvertrag der Jamaika-Regierung – und es passierte nichts. Jetzt soll alles so schnell gehen, dass manche nicht mehr mitkommen.

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          Norbert Pralow steht auf dem Deich, und kann sich das Unheil schon vorstellen. Vor dem Deich liegt die Elbe, braun und breit, dahinter eine noch freie Wiese. Pralow will zeigen, warum er ablehnt, was nach vielen Jahren des Hin und Her plötzlich ganz schnell gehen soll: den Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Auf der Wiese sollen bald Gasspeicher stehen. Vom Deich aus könnte man dann die Geschichte der deutschen Energieversorgung wie in einem Schaubild für Schulbücher arrangiert sehen: links neben der Wiese laden Lastwagen Steinkohle von einem dunklen Berg auf, rechts liegt der tiefbraune Block des abgeschalteten Atomkraftwerks Brunsbüttel, drumherum stehen Windräder, und mittendrin also in Zukunft: ein Terminal für Flüssiggas.

          Christian Geinitz
          Wirtschaftskorrespondent in Berlin
          Susanne Preuß
          Wirtschaftskorrespondentin in Hamburg.
          Matthias Wyssuwa
          Politischer Korrespondent in Berlin.

          Pralow, Schiffbauingenieur in Rente, ist vom „Klimabündnis gegen LNG“ und sieht da zum einen das drohende Unheil an genau diesem Standort: Ein sogenannter Störfallbetrieb, so nah neben dem alten Atomkraftwerk, einer Sondermüllverbrennungsanlage, einer Düngemittelfabrik. Das Gefährdungspotential hier hinter dem Deich sei ja schon hoch. Man müsse das doch nicht noch weiter erhöhen: „Wir wissen nicht, was alles passieren kann.“ Bei einem terroristischen Angriff, oder wenn ein Flugzeug abstürze?

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