Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU, l.) und Dietmar Woidke (SPD), vor der gemeinsamen Kabinettssitzung beider Länder im Schloss Hoyerswerda Bild: dpa
Heute ist Wahltag bei zwei Nachbarn im Osten. Die haben schon Kriege gegeneinander geführt – aber sie haben auch manches gemeinsam. Hier wie dort geht eine Ära zu Ende.
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Im Jahr 1728 war noch alles in Ordnung, Sachsen ein reiches Land. Dresden leuchtete. Der sächsische König wurde „der Starke“ genannt. Nachbar Brandenburg-Preußen war auf dem Weg, ein moderner Staat zu werden. Friedrich Wilhelm I. brachte die Staatsfinanzen in Ordnung und befeuerte mit seiner Liebe zum Militär die Konjunktur im eigenen Land. Er wurde „Soldatenkönig“ genannt, war aber friedliebend. Im Januar zur Karnevalszeit reiste Friedrich Wilhelm zum Staatsbesuch nach Dresden. Als August der Starke wünschte, dass auch der künftige preußische Kronprinz Friedrich in die sächsische Hauptstadt kommen sollte, wurde nach ihm geschickt.

Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.
Friedrich war sechzehn und erlebte Dresden als Offenbarung. Bis dahin kannte er nur die Kargheit am preußischen Hof, jetzt erlebte er die ganze Üppigkeit und Frivolität des barocken Lebens. Er lernte die junge Gräfin Orzelska kennen, eine uneheliche Tochter des sächsischen Königs, schön, klug, lebenslustig und gern in Männerkleidung auftretend. Prompt verliebte er sich. Friedrich hörte seine erste Oper. Und er lernte die Musiker am Hofe Augusts kennen, von denen er später einige an seinen Hof holen sollte, Johann Joachim Quantz etwa, seinen Flötenlehrer.
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