Der spätberufene Merkelianer
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Hendrik Wüst Anfang Mai in Olpe. Bild: Lucas Bäuml
Hendrik Wüst ist erst seit sechs Monaten Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Am Sonntag will er sein Amt verteidigen. Aber es könnte gegen den SPD-Herausforderer Kutschaty eng werden.
Zwei Jahre lang hat wegen Corona auch im CDU-Kreisverband Düren-Jülich kaum etwas in Präsenz stattfinden können. Umso stilvoller wollen die Christlichen Demokraten an diesem frühsommerlichen Nachmittag den Neustart begehen. Für ihren lange aufgeschobenen Jahresempfang haben sie das Schloss Burgau gebucht. In dem imposanten Backsteinbau wird sonst Theater gespielt, werden Konzerte gegeben und Hochzeiten gefeiert. Alle 350 Plätze im Saal sind belegt, als zur Musik von Coldplay der Ehrengast des Nachmittags in den Saal einzieht: Hendrik Wüst, Slim-Fit-Anzug, offener Kragen.
Erst Ende Oktober folgte der 46 Jahre alte Wüst dem gescheiterten Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet im Amt des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten. Kaum mehr als ein halbes Jahr später muss Wüst sein Amt schon verteidigen. Am Sonntag wählt Nordrhein-Westfalen einen neuen Landtag. Für Wüst könnte es eng werden, denn für eine Fortsetzung der schwarz-gelben Landesregierung dürfte es so oder so nicht reichen. Seit Wochen schon sehen Demoskopen Wüsts CDU zudem Kopf an Kopf mit der SPD von Herausforderer Thomas Kutschaty, der entweder Rot-Grün wieder aufleben lassen oder eine Ampelkoalition bilden möchte.
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