Wahlkämpfer Boris Johnson machte Halt bei einem Süßwarenfabrikanten in Blackpool. Bild: AFP
Und wie ist das Vereinigte Königreich überhaupt an den Punkt gekommen, an dem es diese Wahl hat? Die Antwort liegt nicht allein im Brexit.
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Wenn die beiden Spitzenkandidaten übereinander reden, drängt sich der Eindruck auf, dass nach dieser Parlamentswahl ein noch hässlicheres Kapitel britischer Geschichte beginnen wird. Boris Johnson, der Amtsinhaber, nennt seinen Herausforderer Jeremy Corbyn einen „Marxisten“, der den Antisemitismus in der Labour Party nicht in den Griff bekomme, das Land wirtschaftlich ruinieren und außenpolitisch in die Isolation führen werde. Corbyn, der sich zum zweiten Mal um das Amt des Premierministers bewirbt, bezeichnet Johnson als „Lügner“, der den Briten wider besseres Wissen ein Ende des Brexits vorgaukle und am Ende gemeinsame Sache mit Donald Trump machen werde.

Politischer Korrespondent in London.
Müssen die Briten also an diesem Donnerstag entscheiden, ob sie von einem Links- oder einem Rechtspopulisten regiert werden wollen? Und war es das Brexit-Votum, das die Nation in diese missliche Lage gebracht hat? Ganz so einfach ist es nicht. Der deutsche Brite Ralf Dahrendorf hielt einmal fest, dass „des einen Populismus des anderen Demokratie“ sei – und umgekehrt. „Populismus“ ist oft nicht mehr als ein hohler Kampfbegriff, aber es hilft, wenn man die Kandidaten an drei Kriterien misst, die dem Populismus zugeschrieben werden: Hadern sie mit dem Parlamentarismus? Vereinfachen sie auf unseriöse Weise? Pflegen sie Ressentiments?
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