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Am Wahlabend in Berlin : Kann der Wahlsieger CDU in Berlin regieren?

Liegt vorne – und jetzt? CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner (CDU) Bild: AFP

Die CDU gewinnt die Wahl mit Kai Wegner, doch rechnerisch reicht es weiterhin für die derzeitige Regierungskoalition. Bleibt alles bei Rot-Grün-Rot, oder springen die Grünen über ihren Schatten?

          6 Min.

          Wird Kai Wegner nur Held für einen Tag sein, wie es im berühmten Berlin-Song „Helden“ von David Bowie heißt? Die Hauptstadt-CDU ist am Abend der Wiederholungswahl jedenfalls aus dem Häuschen. Es ist ein Gefühl, das die Partei lange nicht empfunden hat, genau gesagt 22 Jahre und vier Monate. Die CDU war gut zwei Jahrzehnte abgeschrieben in Berlin, glaubte selbst kaum noch an einen Sieg. Nun ist das Gefühl groß, denn Hochrechnungen sehen die Partei bei rund 28 Prozent. „Niemand gibt uns eine Chance. Doch können wir siegen“, sang Bowie. So etwa fühlt es sich für Wegner und die Seinen an, die im Großen Saal des Abgeordnetenhauses in Berlin ihre Wahlparty feiern. Die CDU habe einen „klaren Regierungsauftrag“, sagt Wegner.

          Markus Wehner
          Politischer Korrespondent in Berlin.

          Er wolle die Berliner CDU langfristig wieder zu einer 30-Prozent-Partei machen, hatte Wegner vor anderthalb Jahren im Gespräch erzählt. Viel hat dafür nicht ge­fehlt. Vor gut 32 Jahren hatte der CDU-Mann Eberhard Diepgen ein Comeback ins Rote Rathaus geschafft. Diepgen war als Nachfolger von Richard Weizsäcker von 1984 bis 2001 mit einer kurzen Unterbrechung 15 Jahre Regierender Bürgermeister von Berlin. Danach war dann nur noch die SPD am Ruder.

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