Wahlkampfhilfe aus China?
- -Aktualisiert am
Trump greift Bolton heftig für sein Buch an. Bild: Getty
In seinem Buch rechnet der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton mit Trump ab. Er wirft dem amerikanischen Präsidenten vor, Xi Jinping um Unterstützung für seine Wiederwahl gebeten zu haben.
John Bolton wusste genau, wo es Donald Trump am meisten wehtun würde. Der Ukraine-Russland-Komplex? Gewiss, höchst unappetitlich. Aber eigentlich doch alles gesagt. Die größte Sprengkraft der literarischen Abrechnung des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters mit dem amerikanischen Präsidenten bergen die Ausführungen über die China-Politik. Trump war wenige Monate vor der Wahl ohnehin seines wichtigsten Kapitals beraubt worden. Ohne die boomende Wirtschaft blieb ihm nicht viel für seine Kampagne. Im Grunde nur China. Das Regime in Peking sollte ihm dazu dienen, vom eigenen Versagen in der Corona-Krise abzulenken und um Joe Biden, seinen demokratischen Herausforderer, als Schwächling darzustellen, der sich von Xi Jinping über den Tisch ziehen lasse. Und nun?
Trump hatte noch am Mittwoch über Justizminister William Barr, der zunehmend als Consigliere des Präsidenten auftritt, versucht, die Veröffentlichung des Buches mit dem Titel „The Room where it happened“ zu stoppen. Die Begründung: Es enthalte eingestufte Informationen und schade der nationalen Sicherheit. Doch das Werk ist gedruckt. Und mehrere Zeitungen zitierten am Donnerstag daraus. Das konservative „Wall Street Journal“ veröffentlichte gar einen Auszug.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo