Ein Name, der für leuchtende Augen sorgt
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Multilateralist mit Erfahrung: Antony Blinken soll Joe Bidens Außenminister werden. Bild: AFP
Antony Blinken hat kurz vor der Wahl die Grundprämisse von Joe Bidens Außenpolitik bestimmt: Amerika soll wieder seine Rolle als Ordnungsmacht einnehmen. Als Außenminister wird er sie laut Medienberichten nun selbst verwirklichen. Ein Porträt.
Für das amerikanische Außenministerium endet am 20. Januar eine lange Leidenszeit. Gespräche mit Diplomaten drehten sich in den vergangenen Wochen meist um die Frage, wen Joe Biden zu seinem Außenminister machen würde. Wenn der Name Antony Blinken fiel, blickte man in leuchtende Augen. Rex Tillerson, Donald Trumps ersten Außenminister, hat man im State Department zwar als wohlwollenden, aber auch als ahnungslosen Secretary in Erinnerung. Mike Pompeo mangelte es weder an außenpolitischer Kenntnis noch an weitergehenden Ambitionen, wohl aber an Loyalität gegenüber seinen Diplomaten. In der Ukraine-Affäre ließ er couragierte Botschafter im Regen stehen und machte mit Trump öffentlich Scherze über das „Deep State Department“. Blinken, den langjährigen Biden-Vertrauten, der laut Medienberichten nun Außenminister werden soll, würde man in Foggy Bottom mit offenen Armen empfangen.
Der Jurist stieß zu Biden, nachdem er in den Clinton-Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Nationalen Sicherheitsrat gearbeitet hatte. Als George W. Bush 2001 ins Weiße Haus einzog, wechselte Blinken als Stabschef in den Auswärtigen Ausschuss im Senat, dessen Vorsitzender Biden war. Mit diesem wechselte er nach der Wahl Barack Obamas ins Weiße Haus. In der ersten Amtszeit Obamas diente er dem Vizepräsidenten als Sicherheitsberater und war vor allem mit Afghanistan, Pakistan, aber auch Iran befasst. In Obamas zweiter Amtszeit wechselte er in den West Wing und wurde stellvertretender Sicherheitsberater des Präsidenten. Der Krieg in Syrien und der Ukraine-Konflikt bestimmte seine Agenda.
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