Vor Bidens Amtseinführung : Bewaffneter Verdächtiger vor Kapitol in Washington festgenommen
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Der Bereich um das Kapitol in Washington ist weiträumig abgesperrt. Bild: AP
Die Polizei hat einen Mann mit geladener Pistole und 500 Schuss Munition vor dem Kapitol in Washington festgenommen. Der Verdächtige soll eine gefälschte Zugangsberechtigung für die Vereidigung Bidens am Mittwoch vorgezeigt haben.
Wenige Tage vor der Amtseinführung des künftigen Präsidenten von Amerika Joe Biden ist in der Hauptstadt Washington ein bewaffneter Verdächtiger festgenommen worden. Der Mann aus dem Bundesstaat Virginia habe am Freitagabend einen unweit des Kapitols errichteten Kontrollpunkt der Polizei angefahren, wie aus einem Polizeibericht hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Demnach hatte er eine durchgeladene und entsicherte Pistole sowie mehr als 500 Schuss 9-mm-Munition bei sich. Zudem stellte die Polizei Schrotpatronen sicher. Die Festnahme sei unter anderem erfolgt, weil weder die Schusswaffe noch die Munition registriert war. Der Nachrichtensender CNN berichtete, der Mann habe eine gefälschte Zugangsberechtigung für die Vereidigungszeremonie am Mittwoch vorgezeigt. Als Beamte das Schreiben überprüften, bemerkten sie mehrere Aufkleber auf dem Wagen des Mannes. Auf einem war das Bild eines Gewehrs zu sehen, auf einem anderen stand: „Wenn sie dir deine Waffen wegnehmen wollen, lass’ sie deine Kugeln spüren“.
Maximales Sicherheitsaufgebot
Nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump am 6. Januar mit mehreren Todesopfern ist die Sorge vor weiteren Gewaltakten rund um die Vereidigung Bidens groß. Im Zentrum der Hauptstadt, wo sich das Weiße Haus und das Kapitol sowie eine große Freifläche mit verschiedenen Wahrzeichen befindet, wurden drastische Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Neben Kontrollposten der Polizei wurden Metallzäune und Beton-Barrikaden errichtet. Tausende Mitglieder der Nationalgarde – die zur Reserve der Armee gehört – wurden abgestellt, um den Kongresssitz zu schützen.
Die Amtseinführung an der Westseite des Kapitols ist auch unter normalen Umständen eine Veranstaltung mit maximalem Sicherheitsaufgebot. In diesem Jahr gilt das angesichts der jüngsten Ausschreitungen aber in besonderem Maße – auch wenn die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie ohne das sonst übliche Massenpublikum stattfindet. Bei der Amtseinführung hat der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service die Federführung über die Sicherheitsvorkehrungen.