Amerikanischer Präsident : Trumps Wähler – sie lieben ihn immer noch
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Amerikas Präsident Donald Trump Bild: dpa
Selten zuvor stand Amerika so in der Kritik wie unter Präsident Donald Trump, doch seine Wähler ficht das nicht an. Die meisten verehren ihn weiter glühend, wie eine neue Umfrage zeigt.
Ungeachtet der zahlreichen Skandale und peinlichen Momente seiner Amtszeit stehen die meisten Anhänger von Donald Trump weiter leidenschaftlich hinter ihrem Präsidenten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des renommierten Washingtoner Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center. Nach der Umfrage erklärten im März noch 82 Prozent derjenigen Befragten, die bei der Präsidentschaftswahl im November 2016 für Trump gestimmt hatten, sie empfänden Zuneigung („warm feelings“) für den Republikaner. 62 Prozent gaben sogar an, sie hätten „große Zuneigung“ („very warm feelings“) zu Trump. Die Umfrageteilnehmer sollten ihre Empfindungen auf einer „Temperatur-Skala“ von 0 bis 100 einordnen. Eine Punktzahl von 51 und mehr wurde als „Zuneigung“, eine Benotung von 76 oder höher als „große Zuneigung“ bewertet.
Damit hatte sich die Zuneigung der befragten Trump-Wähler zu ihrem Präsidenten in den eindreiviertel Jahren seit seiner Wahl bis zu diesem März kaum verändert. Im November 2016 gaben 87 Prozent der befragten Trump-Wähler an, Zuneigung für den Republikaner zu empfinden, 63 Prozent drückten in einer Pew-Umfrage damals „große Zuneigung“ für ihn aus. Die Pew-Umfrage stützt sich auf repräsentativen Erhebungen aus dem American Trends Panel. Dabei wurde dieselbe Gruppe Amerikaner im März 2018 sowie zu drei Zeitpunkten im 2016 zu ihrer Wahlpräferenz befragt, darunter auch im November kurz nach der Wahl. In dieser Umfrage hatten die Befragten auch angegeben, für wen sie bei der Wahl gestimmt hatten.
Nichtwähler halfen Trump
Die aktuelle Pew-Erhebung zeigt auch, dass diejenigen, die im November 2016 für Trump stimmten, nicht immer so gut über den Republikaner dachten. Demnach hatte gut ein Drittel (35 Prozent) der Trump-Wähler noch im Frühjahr vor der Wahl eine schlechte oder neutrale Einstellung ihm gegenüber. Im September hatte sich das plötzlich geändert – zu diesem Zeitpunkt dachten bereits 57 Prozent von Trumps späteren Wählern positiv über ihn. Die Pew-Studie teilt Trumps Wähler in vier Gruppen ein: in die Enthusiasten, mit 59 Prozent der größte Teil seiner Wähler, deren Gefühle für Trump sich von April 2016 bis März 2018 kaum verändert haben; in die „Bekehrten“ (23 Prozent der Trump-Wähler), deren Einstellung zu Trump sich von neutral oder negativ bis zur Wahl stark verbessert hat. Die dritte Gruppe sind die Skeptiker (12 Prozent der Trump-Wähler), deren Zuneigung für den Republikaner sich bis zur Wahl zwar verbessert hatte, die seither aber wieder deutlich negativer über Trump denken. Und schließlich die Desillusionierten, die im April 2016 noch sehr positive Gefühle für Trump hatten, im März 2018 aber kaum noch gute Worte für den Präsidenten fanden. Sie machen nach der Pew-Studie aber nur 6 Prozent der Trump-Wähler aus.
Nicht minder spannend sind die weiteren Wähler-Details, die die Pew-Umfrage zutage fördert. So belegt die Erhebung die Vermutung, dass es vor allem die Nichtwähler waren, die Trump im November 2016 ins Weiße Haus brachten. Vier von zehn wahlberechtigten Amerikanern gingen demnach nicht zur Wahl – nach der Studie waren fast die Hälfte dieser Nichtwähler keine Weißen, zwei Drittel von ihnen waren unter 50. Mehr als die Hälfte der Nicht-Wähler verdiente zudem weniger als 30.000 Dollar pro Jahr. Die Hälfte derjenigen, die zur Wahl gingen, war nach der Studie älter als 50. Das zeigt abermals: Es waren vor allem die älteren weißen Männer, die Trump ins Oval Office brachten.