Aufruhr um entlassenen FBI-Direktor : Trump warnt Comey
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Trump über Comey: „Er hat keinen guten Job gemacht“ Bild: Reuters
Die Affäre um die Entlassung des FBI-Chefs James Comey nimmt kein Ende. Nach widersprüchlichen Erklärungsversuchen warnt Donald Trump James Comey davor, mit seiner Version an die Presse zu treten.
Nach der fristlosen Entlassung am Dienstag hat Donald Trump den bisherigen FBI-Direktor James Comey davor gewarnt, sich an die Presse zu wenden. Auf Twitter schrieb der Präsident am Freitag: „James Comey sollte besser hoffen, dass es keine ,Tonaufnahmen‘ von unseren Gesprächen gibt, bevor er mit Durchstechereien an die Presse beginnt.“ Mutmaßlich bezog sich Trump auf einen Bericht in der Zeitung „New York Times“, wonach Trump Comey Ende Januar zu einem Abendessen ins Weiße Haus geladen und „Loyalität“ eingefordert habe. Mehreren Vertrauten soll Comey kurz danach anvertraut haben, er habe Trump angesichts der unpolitischen Rolle des FBI-Direktors nur „Ehrlichkeit“ angeboten. Am Ende habe Comey Trump aber „ehrliche Loyalität“ zugesagt. Bisher hat Comey sich öffentlich nicht zu Trumps Behauptung geäußert, wonach Comey ihm bei dem Abendessen sowie in zwei Telefonaten zugesichert habe, dass gegen ihn „persönlich“ nicht ermittelt werde.
Trump hatte am Donnerstag zugegeben, dass er sich unabhängig vom Rat des Justizministeriums zur Entlassung Comeys entschieden habe, dessen Amtszeit 2023 enden sollte. Dabei habe er auch an die Russland-Untersuchung des FBI gedacht, die eine „erfundene Story“ der Demokraten sei. Trumps Sprecher hatten beides vorher bestritten. Am Freitag verwahrte sich Trump gegen die Erwartung, dass sich seine Sprecher angesichts seiner „sehr aktiven“ Präsidentschaft immer „perfekt korrekt“ äußern könnten. Er beklagte eine angebliche Dominanz von Fake News und drohte mit der Abschaffung der täglichen Presseunterrichtung im Weißen Haus. „Vielleicht wäre es das Beste, alle künftigen ,Pressebriefings‘ abzusagen und um der Korrektheit willen schriftliche Antworten herauszugeben???“, twitterte Trump.
Durch den Bezug auf Gesprächsmitschnitte beschwor Trump weitere Vergleiche zu Präsident Richard Nixon und der Watergate-Affäre herauf. 1973 kam heraus, dass Nixon ohne das Wissen seiner Gäste Gespräche mitgeschnitten hatte. Die Geheimdienstausschüsse hätten die Befugnis, das Weiße Haus zur Herausgabe solcher Aufnahmen zu zwingen.