Nach Tötung von Soleimani : Trump: Iranischer General plante Angriffe auf vier Botschaften
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Präsident Trump spricht vor Anhängern in Toledo, Ohio. Bild: AP
Seit Tagen wird in Amerika über mutmaßliche Anschlagspläne des getöteten iranischen Generals Soleimani gestritten. In einem TV-Interview gab Präsident Trump mehr über die Anschlagsziele preis. Über eine weitere Geheimaktion wird spekuliert.
Der bei einem amerikanischen Drohnenangriff getötete iranische General Qassem Soleimani soll nach Angaben von Präsident Donald Trump Angriffe auf vier amerikanische Botschaften geplant haben. Trump sagte am Freitag im konservativen Nachrichtensender Fox News, er „glaube“, dass vier Botschaften Ziel gewesen seien. „Es sollte wahrscheinlich die Botschaft in Bagdad sein.“ In den Vereinigten Staaten wird seit Tagen über die mutmaßlichen Anschlagspläne Soleimanis gestritten.
Die Vereinigten Staaten hatten den Anführer der für Auslandseinsätze zuständigen Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden vergangene Woche bei einem Drohnenangriff im Irak getötet. Zur Begründung führte die amerikanische Regierung an, der General habe unmittelbar bevorstehende Angriffe gegen Soldaten und Diplomaten in der Region geplant.
Allerdings gibt es Zweifel an der Darstellung der Regierung, die Details zu Soleimanis mutmaßlichen Angriffsplänen nicht öffentlich machen will. Der amerikanische Außenminister Mike Pompeo sagte am Freitag, die Angriffe hätten sich gegen amerikanische Einrichtungen in der Region einschließlich der Botschaften und Militärstützpunkte gerichtet. „Wir hatten spezifische Informationen über eine unmittelbare Bedrohung, und diese Bedrohungen umfassten Angriffe auf Botschaften. Punkt.“
Geheimaktion gegen weiteren Iraner gescheitert?
Die Tötung des Generals hatte die Spannungen zwischen Washington und Teheran dramatisch verschärft und international Sorgen vor einem Krieg geweckt. Die oppositionellen Demokraten kritisierten den Drohnenangriff scharf und prangerten auch eine mangelhafte Unterrichtung des Kongresses an. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus stimmte deswegen am Donnerstagabend für eine Resolution, die im Konflikt mit dem Iran Trumps militärische Vollmachten beschränken soll.
Regierungskreisen zufolge hatte Washington parallel zu der gezielten Tötung von Soleimani eine weitere Person im Visier. Eine geheime Aktion sei im Bürgerkriegsland Jemen durchgeführt worden, sagten zwei amerikanische Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Sie sei allerdings fehlgeschlagen. Die Aktion habe sich gegen den Iraner Abdul Reza Shahlai gerichtet, der Soleimani unterstellt war. Das amerikanische Verteidigungsministerium wollte sich nicht zu den Informationen äußern. Zuerst hatte die „Washington Post“ über den Vorgang berichtet.
Zuletzt haben sich die Spannungen wieder leicht entschärft: Nach iranischen Raketenangriffen auf auch von amerikanischen Truppen genutzten Militärstützpunkten im Irak verzichtete Trump auf eine militärische Antwort. Am Freitag verhängte die Regierung in Washington aber neue Sanktionen gegen Iran.