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Werbung mit NFL-Spieler : Trump attackiert Sportartikelhersteller Nike

  • Aktualisiert am

Amerikas Präsident Donald Trump (hier Ende August in Washington) kritisiert die Nike-Kampagne mit Kaepernick. Das sende eine „furchtbare Botschaft“. Bild: dpa

Der Sportartikelhersteller Nike will mit dem ehemaligen NFL-Spieler Kaepernick werben. Das sorgt in Amerika für eine hitzige Debatte. Selbst der Präsident meldet sich zu Wort – mit Folgen für den Aktienkurs.

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          In der Kontroverse um den ehemaligen NFL-Spieler Colin Kaepernick hat Amerikas Präsident Donald Trump den Sportartikelhersteller Nike scharf kritisiert. Die Werbe-Zusammenarbeit Nikes mit Kaepernick sende eine „furchtbare Botschaft“ aus, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus der konservativen Internetseite „The Daily Caller“.

          Allerdings könne die Firma ihre eigenen Entscheidungen treffen. Trump verwies darauf, dass Nike in New York Mieter in einem seiner Gebäude sei. „Sie zahlen viel Miete.“

          Kaepernick polarisiert in den Vereinigten Staaten wie kaum ein anderer Sportstar: In der Spielzeit 2016/17 hatte der frühere Quarterback der San Francisco 49ers mit einer provozierenden Geste für Aufsehen gesorgt. Vor NFL-Spielen ging er beim Abspielen der Nationalhymne aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus in den Vereinigten Staaten auf die Knie.

          Mit seinem Protest löste Kaepernick eine Bewegung aus, zahlreiche Spieler übernahmen die Geste. Die Liga kommt seither nicht zur Ruhe. Auch Amerikas Präsident Donald Trump attackierte die meist afroamerikanischen Football-Stars scharf, die aus Protest gegen Rassismus die Hymne boykottierten und sich weigerten, während der Hymne vor dem Spiel aufzustehen. Trump hat das Verhalten wiederholt kritisiert und die Teams auf aufgefordert, diese Spieler zu sanktionieren. Die San Francisco 49ers entließen ihren Spielmacher am Ende der Saison 2016/17, seitdem findet er kein neues Team mehr.

          Die amerikanische Hymne wird traditionell vor jedem Spiel in den Vereinigten Staaten gespielt; Spieler und Zuschauer stehen dabei normalerweise und halten die rechte Hand aufs Herz.

          Auslöser von Trumps Kritik ist, dass Nike Kaepernick als ein Gesicht ihrer „Just Do It“-Werbekampagne zu deren 30. Geburtstag ausgewählt hat. Auf dem Poster steht: „Glaube an etwas. Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern.“

          Kritiker Kaepernicks starteten auf Twitter die Hashtags #BoykottNike und #JustBurnIt. Auf sozialen Medien posteten User Videos, die brennende Nike-Schuhe zeigten.

          Dem Aktienkurs des Sportartikelherstellers bekam das am Dienstag nicht gut: Er fiel um 3,2 Prozent. Analysten erklärten, Nike zeige mit der Wahl Kaepernicks zwar eine „noble Haltung“ – handle aber „kommerziell unvorsichtig“. Analyst Neil Saunders von GlobalData Retail erklärte, Nike habe „ohne Zweifel die Risiken abgewogen“, Kaepernick zu engagieren. Dem Unternehmen drohe aber der Verlust von Kunden - „und das zu einem Zeitpunkt, zu dem der Markt für Sportartikel nicht mehr so stark ist wie vor Jahren und zu dem die Konkurrenz wächst“.

          Nike-Aktien

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