Äußerungen in „Fire and Fury“ : Bannon versucht sich in Schadensbegrenzung
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Der frühere Chefstratege im Weißen Haus: Steve Bannon Bild: dpa
Im Enthüllungsbuch „Fire and Fury“ stachelt Steve Bannon gegen Trump und dessen Sohn. Jetzt rudert der ehemalige Vertraute des Präsidenten zurück. Die Beleidigungen selbst dementiert er aber nicht.
Donald Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon hat Bedauern über die Auswirkungen von Bemerkungen geäußert, mit denen er im Enthüllungsbuch „Fire and Fury“ zitiert wird. In einer der Nachrichten-Webseite Axios zugeleiteten Erklärung bekundete er nach deren Angaben zugleich „unerschütterliche Unterstützung“ für den amerikanischen Präsidenten und dessen Agenda. Ausdrücklich lobt er darin den Trump-Sohn Donald Jr.
Dass die ihm zugeschriebenen Äußerungen auch tatsächlich so gefallen sind, bestreitet Bannon in seiner Erklärung jedoch nicht. Bei der Schilderung chaotischer Zustände im Weißen Haus stützt sich der Buchautor Michael Wolff unter anderem auf Bannon. Präsident Trump hatte das Enthüllungsbuch als „Fake Book“ bezeichnet und sich von Steve Bannon öffentlich losgesagt. Auf Twitter schrieb Trump, dass der Autor von „Fire and Fury“, Michael Wolff, den „schmuddeligen Bannon ausgenutzt“ habe. Bannon habe geschrien, als er seine Position im Weißen Haus verlor – und um diese Anstellung gebettelt. „Nun wurde der schmuddelige Steve von fast allen auf den Müll abgeladen wie ein Hund. Zu schade!“. Am Freitag wurde bekannt, dass die einflussreiche Multimilliardärin Rebekah Mercer Steve Bannon nicht mehr unterstützt, was finanzielle Folgen für Breitbart haben könnte.
„Verrat, unpatriotisch und übler Mist“
Der ehemalige enge Vertraute von Trump geht Axios zufolge insbesondere auf sein im Buch zitiertes Urteil über ein Treffen von Donald Trump Jr., Schwiegersohn Jared Kushner und dem damaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort mit einer russischen Anwältin während des Wahlkampfes 2016 ein. Trump Jr. hatte gehofft, dabei Schmutziges über die Wahlrivalin seines Vaters, Hillary Clinton, zu erfahren. Bannon wertet dieses Treffen dem Buch zufolge als „Verrat, unpatriotisch und üblen Mist“.
In seiner Erklärung sagt Bannon nun, dass sich die Bemerkung gegen Manafort gerichtet habe, nicht gegen Trump Jr. Letzterer sei ein „Patriot und ein guter Mann“. Manafort aber hätte wissen müssen, so Bannon, wie die Russen operierten und dass sie nicht Freunde der Vereinigten Staaten seien. „Ich bedauere, dass meine verspätete Antwort auf den inakkuraten Bericht bezüglich Don Jr. die Aufmerksamkeit von den historischen Errungenschaften im ersten Jahr der Präsidentschaft abgelenkt hat.“
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Dem Treffen mit der Anwältin kommt besonderes Gewicht zu, weil ein Sondermittler untersucht, ob es während des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen dem Trump-Lager und Russland Absprachen gegeben hat.