Präsidentschaftswahl Amerika : Zweites TV-Duell zwischen Trump und Biden abgesagt
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Amerikas Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Bild: AP
Wegen der Coronainfektion des Präsidenten sollte die zweite TV-Debatte virtuell abgehalten werden. Doch damit war das Team um Donald Trump nicht einverstanden.
Das für kommende Woche geplante zweite TV-Duell zwischen Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden findet nicht statt. Diese Entscheidung verkündete am Freitagabend die für die Organisation der Präsidentschaftsdebatten zuständige unabhängige Kommission. Zuvor hatte es wegen der Corona-Infektion von Amtsinhaber Trump Streit um das Format der eigentlich für den 15. Oktober geplanten zweiten Debatte der Präsidentschaftskandidaten gegeben.
Wegen der Corona-Infektion von Trump hatte die für die Organisation zuständige Kommission am Donnerstag erklärt, die zweite Debatte solle virtuell ausgetragen werden, um „Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten zu schützen“. Zwar sollte grundsätzlich an dem geplanten Format festgehalten werden, dass Bürger den Kandidaten Fragen stellen können. Trump und Biden aber sollten sich laut den Plänen der Organisatoren an unterschiedlichen Orten aufhalten und virtuell zugeschaltet werden.
Verschiebung gefordert
Während sich Ex-Vizepräsident Biden offen für das virtuelle Format zeigte, erteilte Trump den Plänen eine Absage. Das Wahlkampfteam des Präsidenten forderte stattdessen eine Verschiebung der Debatte. Nun entschied sich die zuständige Kommission für eine Absage.
Die erste Präsidentschaftsdebatte Ende September war höchst chaotisch verlaufen, weil Trump seinen Kontrahenten immer wieder laut unterbrach. Umfragen und Experten erklärten Biden zum Sieger des Duells.
Nur zwei Tage nach der ersten Fernsehdebatte wurde Trumps Ansteckung mit dem Coronavirus bekannt. Der 74-Jährige verbrachte drei Tage im Krankenhaus, kehrte dann aber ins Weiße Haus zurück und erklärte sich für geheilt.
Warnungen vor Veranstaltungen des Präsidenten
Trump hat seine für Samstag anvisierte erste Wahlkampfveranstaltung nach seiner Corona-Infektion auf Montag verschoben. Trumps Wahlkampfteam gab am Freitag bekannt, dass der Präsident am Montagabend am internationalen Flughafen von Orlando im Bundesstaat Florida vor Anhängern auftreten wird. Der 74-Jährige hatte am Donnerstag gesagt, er wolle schon am Samstag eine Kundgebung in Florida abhalten – weniger als zehn Tage nach Bekanntwerden seiner Corona-Infektion.
Am Samstag will der Präsident aber erstmals nach seiner Infektion wieder eine Veranstaltung am Weißen Haus abhalten. Ein Regierungsvertreter
bestätigte am Freitag Medienberichte, wonach Trump bei einer Rede vor seinem Amtssitz über das Thema "Recht und Ordnung" sprechen wird.
Trumps Leibarzt Sean Conley erklärt am Donnerstag, er erwarte "die sichere Rückkehr des Präsidenten zu öffentlichen Verpflichtungen" für Samstag. Die Covid-19-Therapie habe "extrem gut" angeschlagen, Trumps Werte seien "stabil". Experten haben allerdings Zweifel angemeldet, ob der mit starken Medikamenten behandelte Präsident so schnell wieder in den politischen Alltag zurückkehren sollte –
auch wegen eines möglichen Ansteckungsrisikos für andere.
Die Corona-Diagnose hatte Trumps Wahlkampf nur wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 3. November aus der Bahn geworfen. Der
Republikaner liegt in Umfragen teilweise deutlich hinter seinem Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten.